Swisscom setzt beim TV auf virtuelle Lösung von HPE

19. September 2017 um 12:05
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Swisscom geht für die Übertragung von Fernsehsignalen in eine virtuelle Umgebung.

Swisscom geht für die Übertragung von Fernsehsignalen in eine virtuelle Umgebung. Der blaue Riese sei einer der ersten Telcos, der für den IP- und OTT-Live-TV den Übergang von einem Rundfunk-Legacy-System zu einer softwarebasierten Lösung wage, die auf Hardware von der Stange laufe, schreibt HPE in einer Mitteilung. Und natürlich liefert der Konzern die Software dazu: HPE Virtual Headend Manager. Die Hardware wurde ebenfalls von HPE gekauft, bestätigt Swisscom auf Anfrage von inside-channels.ch. Man sei mit der modular aufgebauten Lösung aber herstellerunabhängig versichert der Telco.
Die Plattform biete die technischen Kernfunktionen wie Video-Management, Empfang und Verwaltung von Videosignalen und deren Verarbeitung für Satellit-, Kabel-, Internet-, mobile und IP-TV, die bislang auf proprietärer Hardware ausgeführt werden musste.
Zusammen mit Swisscom habe HPE die Lösung auf Grundlage der OpenStack-Cloud-Plattform entwickelt und die verschiedenen Applikationen integriert. Damit werde die Aufschaltung von TV-Kanälen in Minutenfrist ermöglicht, was zuvor Wochen gedauert habe, so HPE. Zudem würden aufgrund der Virtualisierung von Netzwerkfunktionen (NFV) Ressourcen für Desaster Recovery zugeordnet, wenn etwa ein Knoten unterbrochen wurde, so dass die Kunden keine Service-Unterbrechung bemerken. Schon Anfang letzten Jahres hatte HPE angekündigt, dass Swisscom die Plattform OpenNFV für virtuelles Customer Premise Equipment (vCPE) für Geschäftskunden nutzt.
Da die Swisscom-Kunden mehr Inhalte auf allen Geräten ansehen, müssten die Headend-Systeme beständig neuen technischen Anforderungen wie Kompressionsstandard oder Video-Standards wie SD, HD oder UHD angepasst werden, was mit traditionellen proprietären Systemen sehr kostspielig sei, so HPE. Die Migration in die virtuelle Umgebung sei noch nicht abgeschlossen, erklärt ein Sprecher von Swisscom.
Mit der neuen Open-Source-Plattform könne Swisscom hingegen operative Kosten einsparen. Zu konkreten Finanzzahlen oder Einsparungen wollte sich der Telco nicht äussern.
Zum Einsatz seien die Red-Hat-OpenStack-Plattform, Harmonic VOS Medien-Verarbeitungs-Plattform sowie IneoQuest Live für das Echtzeit-Monitoring gekommen. (ts)

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