Swisscom dürfte bei der Versteigerung des 51,1%-Staatsanteils an der Cesky Telecom den kürzeren gezogen haben. Man habe 481,50 tschechische Kronen pro Aktie geboten, etwa 2,64 Milliarden Franken. Der tschechische Stererungsausschuss habe aber bekannt gegeben, dass das Angebot von Telefonica höher sei und dieses der Regierung zur Annahme empfohlen. (Gemäss „NZZ“ ist Telefonica bereit, etwa 2,76 Milliarden Franken zu zahlen.)

Die Swisscom ist offensichtlich nicht bereit, sich in einen längeren Bieterkampf einzulassen und hat eine weitere Erhöhung des egenen Angebots heute morgen ausgeschlossen. Man sehe "gestützt auf den vorliegenden Businessplan und die getroffenen Annahmen keine Möglichkeit, das Angebot pro Cesky Telecom Aktie zu erhöhen". Der Ball liegt nun also bei der tschechischen Regierung, die wawhrscheinlich an ihrer nächsten Sitzung am 6. April entscheiden wird.

Swisscom hofft, aufgrund der Nebenkonditionen, welche die Bereitschaft zu einer langfristigen Investition im tschechischen Telekommunikationsmarkt signalisieren würden, trotz der niedrigeren Offerte vielleicht doch noch zum Zuge zu kommen. So habe man versprochen, bei einem Kauf von einer Aufspaltung der Festnetz- und Mobilfunkaktivitäten oder einem raschen Wiederverkauf des Unternehmens abzusehen. Zusätzlich habe Swisscom der tschechischen Regierung unter bestimmten Voraussetzungen eine Zweitkotierung der Swisscom-Aktie angeboten, als Ausgleich zu einer möglichen Dekotierung der Aktie von Cesky Telecom an der tschechischen Börse. (hjm)