

Swisscoms Phonehouse-Kauf verzögert sich
28. April 2008, 10:09
Weko prüft den Zusammenschluss nun doch.
Weko prüft den Zusammenschluss nun doch.
Swisscom kann nicht wie geplant per 1. Mai 2008 die Schweizer Filialen des Handy-Retailers The Phone House übernehmen. Die Wettbewerbskommission (Weko) hat nämlich entschieden, dass der im März bekannt gegebene, dass der Kauf nicht meldepflichtig sei, weil Swisscom im Mobilfunkbereich keine marktbeherrschende Stellung einnehme.
Im Rahmen einer vorgängigen Beratung ging das Sekretariat der Weko davon aus, dass der Zusammenschluss nicht der Meldepflicht unterstehen würde. Die Beratung beruhte laut Weko auf den von Swisscom zur Verfügung gestellten Informationen. "Nachträglich" habe sich jedoch herausgestellt, dass Phone House auch festnetzgebundene Dienstleistungen wie DSL- und Telefonie-Abonnemente verkauft. Damit sei der Handy-Retailer auch in einem Bereich tätig, der dem Markt für Festnetztelefonie nachgelagert sei. Auf diesem verfüge Swisscom gemäss einem früheren Weko-Entscheid über eine marktbeherrschende Stellung, was zur Meldepflicht, unabhängig von den von Phone House erzielten Umsätzen, führe.
Swisscom muss nun bis zu einem definitiven Entscheid der Weko alle Vollzugshandlungen unterlassen. Eine offizielle Meldung des Zusammenschlussvorhabens soll in den nächsten Tagen bei der Weko eintreffen. Wie Swisscom-Sprecher Sepp Huber gegenüber inside-it.ch sagt, erhielt die Weko bereits am Freitag einen Entwurf dieser Meldung. Die Weko wird nun einen Monat Zeit haben, den Kauf zu prüfen. Eine vertiefte Prüfung des Zusammenschlusses, der von Sunrise und Orange bekämpft wird, könnte weitere vier Monate dauern. Swisscom hat die Umrüstung der Filialen jedenfalls bis auf weiteres auf Eis gelegt. (Maurizio Minetti)
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