

Symantec und Adobe bei der EU: Kommt Vista N?
21. September 2006, 10:53
Microsoft soll einige Features aus dem neuen Betriebssystem entfernen, finden Symantec und Adobe.
Microsoft soll einige Features aus dem neuen Betriebssystem entfernen, finden Symantec und Adobe.
Microsoft hatte es erwartet, nun ist es geschehen. Der Softwarehersteller Adobe hat zwar nicht Klage gegen die Redmonder eingereicht, wie vor drei Monaten von Microsoft befürchtet, hat sich aber laut dem 'Wall Street Journal' bei der EU-Kommission beschwert. Und wenn man bedenkt, wie viel Ärger die EU bei Microsoft verursacht hat, darf man behaupten, dass ein EU-Verfahren teurer als eine Zivilklage werden kann. Ebenfalls an die EU-Kommission hat sich der Hersteller von Security-Software Symantec gewandt. Adobe und Symantec wollen Microsoft dazu bringen, einige Features aus dem noch nicht erschienenen Betriebssystem Windows Vista zu entfernen.
Adobe stört sich daran, dass mit Windows Vista das Erstellen von elektronischen Dokumenten (PDF bei Adobe, XPS bei Microsoft) mit einer mitgelieferten Software möglich ist, während man bisher den Acrobat PDF Writer von Adobe kaufen musste. Das 'WSJ' schreibt, dass Microsoft EU-Kommissarin Neelie Kroes im Frühling angefragt hat, ob die EU "wünsche", dass XPS aus Vista entfernet werden soll. Eine Antwort steht noch aus. Aber die EU-Kommission kann nichts unternehmen, bis Vista auf dem Markt ist. Das würde heissen, dass Microsoft kurz nach der Lancierung von Vista eine neue Version (wohl "Vista N"?) ohne XPS bringen müsste.
Aber nicht nur XPS, auch die Security-Funktionen sollen von Vista entfernt werden, verlangt Symantec. Das Microsoft-Feature PatchGuard soll in Vista verhindern, dass sich Hacker am Betriebssystemkern (Kernel) zu schaffen machen können. Laut Symantec werden Hersteller von Security-Software dadurch abgehalten, auf diesen Teil zugreifen zu können, was wiederum jede Antivirus-Software unbrauchbar macht. Vertreter von Symantec planen laut 'WSJ', nächste Woche nach Brüssel zu gehen, um Journalisten über diese Angelegenheit zu informieren.
Windows Vista soll im November als Version für Geschäftskunden lanciert werden. Im Januar folgen die verschiedenen Homeuser-Versionen. (mim)
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