

Symantec-VeriSign-Deal: Kaum Konsequenzen für die Schweiz?
20. Mai 2010 um 13:30
Für satte 1,28 Milliarden Dollar geht das Authentifizierungs-Geschäft von VeriSign an Symantec.
Für satte 1,28 Milliarden Dollar geht das Authentifizierungs-Geschäft von VeriSign an Symantec.
Was gestern bereits diverse amerikanische Medien kolportierten, haben Symantec und VeriSign nun bestätigt: Symantec kauft für 1,28 Milliarden Dollar die Abteilung für Authentifizierungs-Services und das VeriSign-Geschäft für SSL-Zertifikate. In maximal 90 Tagen soll die Übernahme abgeschlossen sein.
VeriSign, die sich selbst als Pionierin der SSL-Technik beschreibt, fokussiert sich in Zukunft ganz aufs Business mit .com- und .net-Domains. Symantec will die VeriSign-Teile in seine bestehenden Angebote integrieren. Die Technik für SSL-Zertifikate soll dann in den Produkten fürs Intrusion-Detection verfügbar sein und im Enduser-Sektor wird VeriSigns Authentifizierungsdienst VIP in Norton Identity Safe angeboten.
Angesichts der letzten Unternehmensjahre ist zumindest die Zukunft von VeriSign offen. Zwölf Unternehmensbereiche hat VeriSign in den letzten drei Jahren verkauft. Unterdessen hat Symantec erst vor wenigen Wochen die Übernahme von PGP Corporation und GuardianEdge Technologies vereinbart und damit seit 2008 an die drei Milliarden Dollar in neue Geschäftsfelder investiert. Analysten spekulieren bereits mit der Auflösung von VeriSign. Ob und wie Symantec es schafft, alle die neuen Unternehmensteile zu integrieren, muss sich ebenfalls erst noch zeigen.
SwissSign erwartet keine Auswirkungen
Schweizer Konkurrenten wie SwissSign erwarten keine besonderen Auswirkungen dieser Übernahme auf den hiesigen Markt. Zum einen ist VeriSign schon bisher nicht mit eigenem Personal in der Schweiz vertreten. Und Symantec beschäftigt hierzulande sicher nicht mehr als 40 Mitarbeitemde, wie seriöse Quellen wissen. Leider gibt es von Symantec in der Schweiz weder Einschätzungen zur jetzigen Übernahme noch Informationen zu den Mitarbeiterzahlen.
Für Adrian Humbel, Geschäftsführer von SwissSign, ist Grösse allein noch kein Garant für zusätzliches Geschäft – "und das gilt auch im Geschäft mit SSL-Zertifikaten", wie er anfügt. Ohne einen deutlichen lokalen Approach sei in diesem Bereich kaum Geschäft zu machen. Bleibt also abzuwarten, ob sich Symantec in der Schweiz künftig stärker im wenig spektakuläre Business im Commodity-Bereich ausbreiten wird oder sogar eine lokale Präzenz für die neu hinzugekommenen Bereiche schaffen wird. (Volker Richert)
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