Technologiekapriolen: Printertechnologie für die Ölsuche

16. Februar 2010 um 15:52
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Die Technologiegeschichte ist voll von Beispielen dafür, dass für einen spezifischen Bereich entwickelte Technologien später auch ganz andere Bereiche befruchteten.

Die Technologiegeschichte ist voll von Beispielen dafür, dass für einen spezifischen Bereich entwickelte Technologien später auch ganz andere Bereiche befruchteten. Ein schönes Beispiel dafür ist eine Kooperation zwischen HP und Shell, über die 'ComputerWeekly' berichtet. Shell will elektromechanische Bauteile benützen, die für die Druckköpfe von HP-Tintenstrahlern entwickelt wurden, um die Resultate von seismischen Untersuchungen an Land drastisch zu verbessern.
Bei diesen Messungen werden seismische Schockwellen, durch Explosionen, Stampfer oder ähnliches, ins Erdinnere gesendet. Von Strukturen unter der Oberfläche reflektierte Wellen werden wiederum von Sensoren an der Oberfläche aufgefangen, so das eine "Karte" des Erdinneren erstellt werden kann. Die Auflösung der Karte hängt von der Menge der Sensoren ab.
Die HP-Bauteile regeln in Druckköpfen, von elektrischen Signalen gesteuert, mechanisch die Verteilung der Tintentröpfchen. HP und Shell wollen die Bauteile nun jedoch umgekehrt verwenden, und sie zu winzigen Beschleunigungsmessern umwandeln, die Bewegung in elektrische Signale umsetzen. Die Sensoren sollen ausserdem nicht mehr fest verdrahtet sondern drahtlos mit der Messzentrale kommunizieren. Shell möchte dadurch Messungen mit Millionen statt wie bisher Tausenden von Sensoren durchführen können, mit einer entsprechend höheren Auflösung der Resultate.
Als angenehmer Nebeneffekt für HP produzieren diese Millionen von Sensoren auch haufenweise Daten, die gespeichert werden wollen – für die Zentralen werden Speicher-Systeme mit mehreren Petabytes Kapazität benötigt, die wohl HP wird liefern dürfen. (hjm)

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