

Telcos machen Kasse mit (unseren) Bewegungsdaten
6. Januar 2010, 14:57
BloggingToms Woche im Cyberspace CV
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In Österreich macht der Mobilfunkanbieter A1 jetzt Kasse mit den Daten seiner Nutzer. Zumindest die Bewegungsdaten der Handybesitzer können für "Marketing- und Forschungszwecke" nämlich seit Ende Jahr "in Echtzeit" abonniert werden. Gegen Bares versteht sich. Als Beispiel zeigt A1 etwa den "Traffic Monitor", eine Art Überblick zur Verkehrsstau-Situation in Österreich. Ganz neu ist die Sache allerdings nicht, denn auch die Swisscom verkauft solche Daten etwa an den Navigationsgerätehersteller TomTom, der diese ebenfalls für Stauprognosen verwendet.
Doch mit den Daten lässt sich natürlich noch weit mehr anfangen - von Mobilitäts- und Pendlerstudien bis hin zu Berechnungen über das Einzugsgebiet einer Attraktion oder eines Einkaufszentrums. Oder natürlich auch - zumindest theoretisch -, wieviele Personen sich derzeit im und um den Rotlichtbezirk aufhalten. Immerhin, so verspricht es der Mobilkonzern, seien keine personenbezogenen Daten verfügbar, etwas, was auch die Datenschützer beruhigen dürfte.
Trotzdem - und auch wenn die Daten natürlich bereits schon seit Beginn des Mobilfunkzeitalters grundsätzlich verfügbar sind - kann die kommerzielle Nutzung solcher Massen-Bewegungsprofile auch Befürchtungen aufkommen lassen. Zum Schritt, mir etwa mobile Werbung aufgrund meines Bewegungsprofils (wie zum Beispiel der Fahrtroute) zuzusenden, ist es ja eigentlich nicht mehr weit. Und das wär dann wohl der Tag, an dem auch mein Smartphone dringend einen "Stopp Werbung"-Aufkleber bräuchte.
Apropos Rotlichtbezirk. Wenn Sie heute auf YouTube über den einen oder anderen Film stossen, der eigentlich eher in einem schummrigen Kino gezeigt werden sollte, dann hat das durchaus System. Das Forum Chan4 hat nämlich seine Mitglieder dazu aufgerufen, heute auf dem Videoportal massenweise Filme mit nicht ganz jugendfreiem Inhalt zu publizieren.
Hintergrund ist die Löschung eines Nutzeraccounts durch YouTube, den die Mitglieder des Forums rächen wollen. Wieso die 4Chan-Mitglieder sich in Scharen als Fans von "Lukeywes1234", so der Name des gelöschten YouTube-Nutzers, outeten, ihn mit Tribut-Videos ehren und Hunderte von Kommentaren schrieben, ist unklar. Genau so unklar ist allerdings, aus welchen Gründen YouTube seinen Nutzeraccount (und auch den gestern angelegten Ausweichaccount) und damit auch seine Videos löschte.
Man darf also gespannt sein, ob es einer Community gelingt, die sonst recht flinken "Zensoren" von YouTube zu überlisten und das Videoportal für einmal zum Hort nicht jugendfreier Videos wird.
Zum Schluss noch dies: Die Unterwürfigkeit der Apple-Jünger kennt keine Grenzen)
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