

Texaner wollte 70% des Internets wegbomben
12. April 2021 um 14:19Ein rechter Extremist plante, ein AWS-Rechenzentrum zu sprengen.
Ein 28-jähriger Texaner ist vom FBI verhaftet worden, weil er verdächtigt wird, er habe ein AWS-Rechenzentrum in Virginia zu sprengen geplant. Erwischt wurde der Mann, als er von einem Undercover-Agenten Material erhielt, das er für Sprengstoff hielt.
Auf sich aufmerksam gemacht hatte der Texaner mit "alarmierenden Aussagen" bei "MyMilitia", einem Forum von rechten Milizen. Unter dem Pseudonym "Dionysus" hatte er geschrieben, dass sie "ein kleines Experiment" planten, das "gefährlich" sein und "zum Tod führen" könnte, so die Anklage.
Ein Informant hat laut US-Medienberichten die mit dem Account gemeldete E-Mail-Adresse an die Behörden weitergeleitet. Via die Messaging-App Signal kommunizierte er mit einem Undercover-Agenten des FBI über einen Plan, C-4-Plastik-Sprengstoff zu verwenden, um "etwa 70% des Internets auszuschalten." Er soll dem Agenten eine handschriftliche Liste mit Adressen von AWS-Rechenzentren in Virginia gezeigt haben. Laut 'Bleeping Computer' habe er auch eine handgezeichnete Karte von Amazons AWS-Rechenzentrum in Virginia gehabt, die "die vorgeschlagenen Routen für den Ein- und Ausgang der Anlage zeigt".
Seine Motive sollen darin bestanden haben, die Regierung, Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden sowie die "Oligarchie", die das Land regiert, zu stören. Nord-Virginia beherbergt mehr als 100 Rechenzentren und liegt strategisch günstig in der Nähe von Washington, D.C. Ein grosser Prozentsatz des weltweiten Internetverkehrs fliesst durch die Region, die in den letzten Jahren einen Boom von Rechenzentren erlebt hat. Dies dank Cloud-Service-Anbietern wie Amazon, Google und Microsoft, die Milliarden ausgeben, um Land zu kaufen, auf dem sie Hyperscale-Rechenzentren bauen.
Allerdings geht man davon aus, dass der Texaner selbst bei einer erfolgreichen Sprengung des AWS-RZ nicht 70% des Internets hätte ausschalten können. Offenbar war der Plan laut Behörden aber genügend konkret, dass die Leben von AWS-Angestellten bedroht waren.
Er prahlte angeblich auch damit, dass er während der Stürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021 anwesend gewesen sei, sagte aber, er habe das Gebäude nicht betreten.
Nun wurde er laut dem US-Justizministerium wegen "böswilligen Versuchs, ein Gebäude mit einem Sprengstoff zu zerstören" angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihm laut Medien bis zu 20 Jahre Gefängnis.
Amazon dankte dem FBI in einer Stellungnahme.
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