TV 2.0? "Joost"-Internet-Fernsehen soll morgen durchstarten

30. April 2007 um 13:03
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    Hohe Bildqualität und 70-Kanal-Programm soll Konkurrenz in den Schatten stellen.

    Hohe Bildqualität und 70-Kanal-Programm soll Konkurrenz in den Schatten stellen.
    Der Internet-TV-Service Joost soll seinen Dienst nach Informationen der New York Times bereits morgen, am 1.Mai, offiziell aufnehmen. Der "Joost"-Client soll dann ohne Beschränkungen für alle Nutzer zum Download bereit stehen.
    Mit Joost werden TV-Sendungen und Videos via P2P-Übertragungstechnologie zum Nulltarif und großteils finanziert durch Werbung angeboten werden. Die Gründer Niklas Zennstrom und Janus Friis, die auch Tauschbörsen wie Kazaa oder VoIP-Clients wie Skype ins Leben riefen, wollen sich mit Joost gegenüber ihren Mitbewerbern YouTube, MySpace und Co. durch ein professionelles Programm mit geklärten Rechten durchsetzen. Ob man sich durch dieses Konzept bedroht fühlt, dazu wollte sich Marktgigant MySpace auf Nachfrage von 'pressetext' nicht äußern.
    Bereits seit einigen Monaten steht das IPTV-Programm von Joost ausgewählten PC-Anwendern im begrenzten Umfang zur Verfügung. Von anderen Video- und IPTV-Anbietern unterscheiden soll sich das unter dem Codenamen "Venice Projekt" entwickelte Vorhaben in Bezug auf die Bildqualität und ein breites Angebot an professionell produzierten Inhalten. Gemäss Joost-Geschäftsführer Friis soll das Angebot im Gegensatz zu traditionellen TV-Sendungen nach Bedarf abgerufen werden können.
    Trotz einiger noch weiter auszuarbeitender Features im Bereich der Community-Tools (Widgets), soll das bereits in der Betatest-Version vorhandene Porgramm-Spektrum zum morgigen Starttermin in erheblich ausgeweitetem Umfang zur Verfügung stehen. Hierzu wurden bereits während der Entwicklung von Joost Verträge mit Content-Partnern wie dem
    US-Medienriesen Viacom, dem US-TV-Netzwerk CBS, Warner Music, Paramount Pictures und anderen geschlossen. Somit scheint das
    Repertoire prall gefüllt: Neben TV-Serien und Comedy-Formaten sollen auch Cartoons und Animationen sowie Musikvideos, Konzertmitschnitte, Sport- und Spielprogramme bis hin zu Hobby-Channel-Inhalten Platz finden.
    Für die Finanzierung dieser Programmvielfalt sollen zwei Drittel der Werbeeinnahmen sowie zusätzliche Kompensationen herhalten. Große Werbekunden, die sich bereits vor dem Start verpflichtet haben, sind nach Angaben von Joost unter anderem Coca Cola, HP, Intel, Nike, IBM, Microsoft, Nokia und Vodafone. (pte/hjm)

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