UBS will wieder "insourcen"

14. Dezember 2016 um 16:55
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Die Outsourcing-Partner hätten Mühe, mit dem Innovationstempo mitzuhalten, so die Bank. Die UBS will deshalb wieder mehr Arbeiten "In-House" erledigen.

Die UBS will weniger Arbeiten outsourcen und wieder zurück ins Haus holen. Derzeit lagere die Grossbank rund 70 Prozent der Arbeit aus. Diese Zahl soll auf 60 Prozent reduziert werden, wie der Chef der Business Solution Center, Markus Lickert, zur indischen 'Economic Times', in der alle Gesellschaften vereint sind, in die die IT oder Administration ausgelagert wurden.
"Das Business Solution Center wird nächstes Jahr eröffnet", sagt Lickert der Wirtschaftszeitung. Zu Beginn werden rund 1500 Mitarbeitende im indischen Zentrum in Navi Mumbai beschäftigt sein. Bis zu 3000 könnten es aber werden. Wie uns die UBS auf Anfrage sagt, werden im neuen Zentrum sowohl interne und externe Mitarbeiter angestellt sein. Die internen werden grundsätzlich neu rekrutiert, so die Bank weiter. Die UBS hat 2009 die indische BPO-Einheit an Cognizant verkauft. Daneben arbeitet die Grossbank auch mit dem Outsourcer Tata Consultancy Services zusammen.
Zum Start werde in Navi Mumbai hauptsächlich das Risk-Management-Geschäft abgewickelt. Es wird aber erwartet, dass später auch Arbeiten rund um das IT-Infrastruktur-Management angesiedelt werden, so der Bericht. Wie aus allen anderen UBS Business Solution Center werden aus dem Zentrum in Indien sämtliche Backoffice-Funktionen, wie Operations, Finance, HR, Legal, Compliance, Risk und Technology, angeboten, präzisiert die Bank.
Trend zum Insourcing in Finanzbranche
Lickert glaubt, dass es in der Finanzbranche künftig wieder mehr Insourcing geben wird. "Unsere IT- und BPO-Partner haben manchmal Mühe mit dem Innovationstempo", wird er von der Zeitung zitiert. Für die indische IT-Branche könnte dieser Trend eine schlechte Nachricht sein. Wie die 'Economic Times' schreibt, habe der indische Verband der Software- und Services-Unternehmen die Wachstumsprognose der IT-Branche um zwei Prozent gesenkt.
Talentpools an kostengünstigen Standorten
Laut dem Bericht habe die UBS die Insourcing-Strategie 2014 beschlossen. Damals wurde entschieden verschiedene Zentren aufzubauen, in denen die Operations- und IT-Aufgaben erledigt werden. Gleichzeitig wurde bekannt, dass im Verlauf der Jahre 2015 und 2016 je 2000 IT-Stellen von Hochlohn-Standorten wie Zürich und London an billigere Orte verschoben werden sollen. Zu diesen "Low-Cost"-Standorten gehören Nashville, USA und Krakau in Polen.
Wie die Grossbank zu inside-it.ch sagt, verfolge die UBS seit längerem eine Strategie, gewisse Aktivitäten an kostengünstigere Standorte mit einem Zugang zu grossen Talentpools zu verlegen. Diese können innerhalb oder ausserhalb der Schweiz sein, so die Antwort auf die Frage, ob weitere Jobs aus der Schweiz an günstigere Standorte verlagert werden. "Zu möglichen zukünftigen Projekten machen wir keine Angaben", schreibt die UBS. (Katharina Jochum)
Update (14.12.2016 - 15:50 Uhr): Der Artikel wurde ergänzt.

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