

Um Japans Chipindustrie ist es nicht gut bestellt
29. Mai 2012, 12:01
Nach Elpida Memory geht es nun auch Renesas, einer 2010 erfolgten Zusammenlegung der Chipsparten von Mitsubishi, Hitachi und NEC, zunehmend an den Kragen.
Nach Elpida Memory geht es nun auch Renesas, einer 2010 erfolgten Zusammenlegung der Chipsparten von Mitsubishi, Hitachi und NEC, zunehmend an den Kragen.
Wie am Samstag bekannt wurde, will sich der angeschlagene japanische Chiphersteller Renesas je nach Bericht von 6'000 bis zu 14'000 Mitarbeitenden oder rund einem Drittel der weltweiten Belegschaft trennen und verlustreiche Konzernteile abstossen. Ausserdem wird die Kooperation mit dem weltgrössten Chipauftragsfertiger TSMC (Taiwan Semiconductor) ausgebaut. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits bei Mikrokontrollern auf Basis der 90-Nanometer-Fertigung zusammen. In Zukunft soll TSMC für Renesas auch entsprechende Bauteile auf 40-nm-Basis fertigen.
Wie 'Bloomberg Businessweek' berichtet, steht überdies unter anderem der Verkauf des Hauptwerks an TSMC sowie eine Kapitalerhöhung über 100 Milliarden Yen (1,2 Milliarden Schweizer Franken) an. Die Anteile sollen den drei Haupteignern Hitachi, Mitsubishi und NEC sowie ausländischen Investmentgesellschaften angeboten werden.
Während das Automotive-Geschäft eigentlich florieren müsste, knapst Renesas immer noch an den Nachwirkungen des schweren Erdbebens und Tsunamis vom Frühjahr 2011. Hinzu kommt die sinkende Nachfrage nach Flachbildfernsehern, die auch die entsprechenden Chipabsätze nach unten zieht. Folglich hat das Unternehmen, das zu 91 Prozent im Besitz der drei genannten Hauptanteilseigner ist, in dem am 31. März endenden Geschäftsjahr 2011/2012 mit 883 Milliarden Yen (10,6 Milliarden Schweizer Franken) fast ein Viertel des Vorjahresumsatzes eingebüsst und einen Nettoverlust von 62,60 Milliarden Yen vermelden müssen.
Elpida Memory, 1999 zunächst als DRAM-Hersteller unter dem Namen NEC Hitachi Memory gegründet und nach Aufnahme der DRAM-Sparte von Mitsubishi Electric 2003 umbenannt, musste im Februar 2012 Insolvenz anmelden. Am 6. Mai kam dann die Nachricht, dass das japanische Unternehmen vom amerikanischen Konkurrenten Micron Technology für 200 Milliarden Yen (2,4 Milliarden Schweizer Franken) übernommen wird. (kh)
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