

"Unfriendly" oder "friendly"? Oracle möchte auch noch BEA haben
12. Oktober 2007 um 12:24
Oracles Kauflust ist ungebrochen – Reaktion von BEA steht noch aus.
Oracles Kauflust ist ungebrochen – Reaktion von BEA steht noch aus.
Eine neue Übernahmewelle schwappt durch die internationale Softwareindustrie. Nach dem SAP gerade seine Absicht angekündigt hat, Business Objects übernahmen zu wollen, hat Oracle nun BEA Systems als neues Kaufobjekt auserkoren. Oracle hat, wie verschiedene US-Medien berichten, dem Verwaltungsrat von BEA unaufgefordert ein offizielles Kaufangebot gemacht. Oracle bietet zufälligerweise fast den gleichen Betrag von rund 6,7 Milliarden Dollar, den auch SAP für BO auslegen möchte. Mit der Übernahme von BEA könnte Oracle im Bereich Middleware zum Rivalen IBM aufschliessen. Für Oracle wäre dies bereits die die fünfunddreissigste Übernahme seit 2005.
Oracle will 17 Dollar pro Aktie offerieren, was einem Aufpreis von 25 Prozent auf den gestrigen Schlusskurs bedeuten würde. Eine offizielle Reaktion von BEA steht noch aus. Carl Icahn, einer der Grossaktionäre des Middleware-Herstellers, hatte in den letzten Wochen Druck auf den Verwaltungsrat gemacht, sich aufgrund der in seinen Augen unbefriedigenden Kursentwicklung der BEA-Aktie einen Verkauf zu überlegen (während er gleichzeitig seinen Anteil an BEA erhöhte).
BEA bisher gegen Verkauf
BEA-Vertreter, zum Beispiel der für Investor Relations zuständige Kevin Faulkner, hatten aber erklärt, dass man nicht beabsichtige, diesem Druck nachzugeben. BEA, so erklärte Faulkner bis anhin, würde mit seinen komplexen Produkten in der Verkaufsmaschinerie eines der Branchenriesen untergehen.
Oracle-Präsident Charles Philipps verwies dagegen heute in einem Statement auf die Erfolge, die Oracle zuletzt mit seinen Übernahmen gehabt habe. Auch im Falle von BEA, so Philipps, würde sich Oracle wie bei den anderen übernommenen Firmen dazu verpflichten, die bisherigen Produkte weiter zu unterstützen. Das Angebot sei ausserdem eine Frucht von vielen Kontakten und Gesprächen zwischen den beiden Unternehmen, welche in den vergangenen Jahren stattgefunden hätten.
Der Kurs der BEA-Aktien stieg nach der Ankündigung Oracles noch vor Börsenbeginn über die gebotenen 17 Dollar pro Aktien. Dies deutet darauf hin, dass die Investoren erwarten, dass der Preis noch steigen wird. Der BEA-Verwaltungrat könnte entweder ein höheres Angebot von Oracle aushandeln oder weitere Angebote von Konkurrenten einholen. (Hans Jörg Maron)
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