

Urin, Akkus und die kluge Toilette
18. Juli 2013 um 05:21
Kein Witz: Britische Forscher haben einen neuen Weg entdeckt, wie sich menschlicher Urin als Energiequelle nutzen lässt.
Kein Witz: Britische Forscher haben einen neuen Weg entdeckt, wie sich menschlicher Urin als Energiequelle nutzen lässt. Wie ein Team von Wissenschaftlern des Bristol Robotics Laboratory, einem Zusammenschluss der University of the West of England und der University of Bristol, verkündet, ist es weltweit gesehen zum ersten Mal gelungen, dem Energiespeicher eines Handys mithilfe des eigentlichen Ausscheidungsprodukts wieder Leben einzuhauchen. Bei ersten Praxistests des innovativen Verfahrens wurde auf diese Weise immerhin genug Elektrizität generiert, um Textnachrichten zu verschicken, im Internet zu surfen und ein kurzes Telefonat abzuwickeln.
Projektleiter Ioannis Ieropoulos beschäftigt sich bereits seit geraumer Zeit mit der Energiegewinnung aus eher ungewöhnlichen Quellen. "Die Verwendung dieses ultimativen 'Abfallprodukts' als Energiequelle zur Produktion von Elektrizität ist das Ökologischste, das es gibt", schwärmt er. Urin habe noch dazu den Vorteil, dass der Vorrat nahezu unerschöpflich ist. "Diese Energiequelle hängt auch nicht von der sprunghaften Natur von Wind oder Sonne ab", ergänzt Ieropoulos.
Mikrobielle Brennstoffzellen
Technisch gesehen basiert der von den britischen Forschern entwickelte Ansatz auf der Zuhilfenahme von speziellen mikrobiellen Brennstoffzellen. Die darin enthaltenen Bakterien "fressen" organische Materie, und als Nebenprodukt ihres Stoffwechsels ensteht Elektrizität.
"Das Konzept wurde ausgiebig getestet und es funktioniert. Es liegt nun an uns, diese Methode weiterzuentwickeln und zu verfeinern, um schließlich mikrobielle Brennstoffzellen herstellen zu können, die auch einen kompletten Akku laden können", so Ieropoulos.
Als einer der nächsten Schritte schwebt den Forschern die Entwicklung von "smarten" Toiletten vor. Diese sollen Urin sammeln und ihn zur Erzeugung von Elektrizität verwenden, beispielsweise für das Aufladen von Akkus oder sogar den Betrieb der Dusche.
Allerdings wird in dem Bericht leider nicht erwähnt, wie viel man biseln müsste, um sich beispielsweise eine zehnminütige heisse Dusche gönnen zu können. Einige (Dutzende? Hunderte?) Gänge aufs Klo dürften dafür schon notwendig sein. (hjm/pte)
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