

USR III: Weihnachten für die Software-Industrie?
20. Januar 2017, 14:32
In diesen Tagen sind die Abstimmungsunterlagen für die Abstimmung über die Unternehmenssteuerreform III im (Zürcher) Briefkasten gelandet.
In diesen Tagen sind die Abstimmungsunterlagen für die Abstimmung über die Unternehmenssteuerreform III im (Zürcher) Briefkasten gelandet. Eingeleitet wurde die Reform, weil die Schweiz gewisse Firmen, zum Beispiel Holdings, wegen internationalem Druck steuerlich nicht mehr privilegiert behandeln kann. Um diese Firma trotzdem in der Schweiz zu halten, will man Firmensteuern auf andere Art senken – eben mit USR III.
Die ICT-Industrie und besonders die Software-Branche könnte von USR III stark profitieren, glauben manche. So schwärmt der ehemalige Cash-Chefredaktor Markus Gisler in der Aargauer Zeitung: "Für die Schweizer Software-Szene ist das wie Weihnachten und Ostern zusammen."
In der Tat könnte USR III die Software-Szene beflügeln und insbesondere noch mehr multinationale Firmen dazu bewegen, Entwicklungsabteilungen in der Schweiz aufzubauen. Grund dafür sind zwei Neuerungen: Mit der so genannten "Patentbox" werden Gewinne aus Lizenzen und Patenten viel tiefer besteuert, als anders erwirtschaftete Gewinne. Zweitens wird man Kosten für Forschung und Entwicklung für die Steuererklärung mit dem Faktor 1,5 multiplizieren können.
Dies könnte einerseits Firmen, die in der Schweiz Software entwickeln, steuerlich gegenüber Konkurrenten im Ausland bevorzugen. Andererseits könnte es auch die Kunden dazu verleiten, mehr Aufträge an die lokale Software-Industrie zu vergeben.
USR III könnte für die lokale Software-Industrie aber auch zu einem Boomerang werden. Dann nämlich, wenn die zu erwartenden Steuerausfälle zu Sparmassnahmen im Bildungswesen führen würde und / oder die hier neu angesiedelten Entwicklungsabteilungen noch mehr dazu führen, dass der Markt für Software-Experten leer gesaugt wird. (Christoph Hugenschmidt)
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