

Vista: Schweizer Retailer bisher zufrieden
26. Februar 2007 um 10:40Windows Vista verkauft sich im Schweizer Retail bisher gut. Doch selbst bei einem allfälligen Boom im laufenden Jahr blieben die Margen gering.
Windows Vista verkauft sich im Schweizer Retail bisher gut. Doch selbst bei einem allfälligen Boom im laufenden Jahr blieben die Margen gering.
Seit Ende Januar sind auch die Retail-Versionen des neusten Microsoft-Betriebssystems Windows Vista in der Schweiz erhältlich. Bereits sind einige Studien zu Absatzzahlen in den USA erstellt worden. Die NPD Group stellte beispielsweise fest, dass die Vista-Verkäufe in den USA in der ersten Woche nach dem Release hinter dem ersten Wochenabsatz von XP im Oktober 2001 zurücklagen. Andere, wie Current Analysis, kamen hingegen zum Schluss, dass dank Vista bereits jetzt mehr PCs verkauft wurden.
Obschon nach erst einem Monat kaum seriöse Analysen gemacht werden können, erhält man nach der Befragung einiger der grössten Schweizer Retailer ein zumindest allgemeines Bild der Vista-Verkäufe. Fazit: Schweizer PC-Einzelhändler sind durchweg zufrieden. Laut Sabine Weber, Assistentin der Geschäftsleitung bei Fust, haben nach der Lancierung von Vista die Verkäufe von Notebooks und Desktop-Computer "kräftig angezogen". Dann doch etwas nüchterner: "Der Verkauf von einzelnen Vista-Produkten (boxed) entspricht unseren Erwartungen."
Höherer Preis – weiterhin tiefe Marge
Beim Migros-Retailer M-Electronics ist man auch zufrieden mit den Vista-Abverkäufen. Mediensprecher Urs Peter Naef weist zudem darauf hin, dass die teureren Versionen "weit über den Erwartungen" laufen. "Überdurchschnittlich gut läuft Windows Vista Ultimate", so Naef. Ultimate (ehemals Media Center) ist die umfassendste Version von Vista und kostet als Box-Produkt 849 Franken, als Upgrade 549 Franken.
Doch wer die PC-Industrie kennt, weiss, dass Verkäufer selbst bei höheren Preisen nicht mit sehr viel Gewinnmarge rechnen können. Peter Späni, Leiter Category PC bei Interdiscount, sagt zwar, dass Vista den IT-Markt mittelfristig anzukurbeln scheint und zu höheren Durchschnittspreisen wegen den höheren Systemvoraussetzungen führt. Doch: "Die Preise sind höher, die Marge bleibt wie bis anhin bei PCs sehr knapp."
Abwarten
Die Schweizer Retailer sind sich einig, dass man noch mindestens bis zum Sommer warten muss, um zu erfahren, ob Vista ein Erfolg oder ein Flop ist. Naef von M-Electronics: "Die Produkte sind Long Seller und wir erwarten stetige Absätze über eine längere Zeit." Auch Manuela Tröndle, Assistentin CEO bei Media Markt Schweiz, glaubt, dass der jetzige Zeitpunkt noch zu früh sei, um eine tragfähige Einschätzung zu erhalten. Interdiscount-Sprecher Späni bringt es auf den Punkt: "Es sind längst noch nicht alle Programme Vista-kompatibel. Dies wird erst im Mai oder im Juni der Fall sein." Dann, so die Hoffnung der Retailer, soll auch der gesamte Software-Absatz steigen.
Ob es allerdings zu einem richtigen Schub dank Vista kommen wird, ist derzeit noch fraglich. Die Nachfrage nach Computern mit vorinstalliertem Windows XP ist immer noch da. Späni: "Der Kunde wurde wohl gegenüber früheren Betriebssysteme-Launches vorsichtiger und möchte zuerst mal die Sicherheit haben, dass auch wirklich alles funktioniert, wenn er sich zum Kauf entscheidet." (Maurizio Minetti)
(Bild: © Microsoft)
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