VMD: Das nächste High-Definition-Format geht an den Start

5. März 2007 um 10:44
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    Abspiel-Geräte, Brenner und Disks für das "Versatile Multilayer Disc "-Format dürften hierzulande noch lange Zeit eine Seltenheit bleiben, falls sie je den Durchbruch schaffen.

    Abspiel-Geräte, Brenner und Disks für das "Versatile Multilayer Disc "-Format dürften hierzulande noch lange Zeit eine Seltenheit bleiben, falls sie je den Durchbruch schaffen. Aber UE- und PC-Fachhändler und Retailer könnten sich bald mit Fragen nach dieser weiteren, neuen Art von Silberscheiben konfrontiert sehen, die von ihren Protagonisten als billigere Alternative zu Blu-Ray und HD-DVD propagiert werden. Die Firma New Media Enterprises (NME) hat gerade einen Deal mit PC Rush angekündigt, der die VMD im Laufe des zweiten Quartals als erster US-Retailer auf den dortigen Markt bringen will.
    Die ersten VMD-Disks sollen Kapazitäten von 20 oder 40 Gigabyte aufweisen. Ihr vorgesehenes Haupteinsatzgebiet ist der Markt für Filme. Die beiden ersten Player sollen in den USA 199 bzw. 249 Dollar kosten, und damit deutlich günstiger als HD-DVD oder Blu-Ray-Player sein. Ausserdem sollen sie rückwärtskompatibel sein und auch DVDs und CDs abspielen können.
    Auch wenn New Media Enterprises sein Hauptquartier in Grossbritannien hat, könnte man die VMD als neue Alternative aus den aufstrebenden Wirtschaftsmächten Asiens zu den in den traditionellen UE-Mächten USA und Japan entwickelten Blu-Ray- und HD-DVD-Formaten bezeichnen. Die VMD ist nicht deckungsgleich mit dem "chinesischen Format" EVD (Enhanced Versatile Disc), es bestehen aber enge Beziehungen. Gemäss Berichten aus der spezialisierten Fachpresse entstand die aktuelle VMD-Version aus einem "Merger" mit der EVD - ob das bedeutet, dass die chinesischen Hersteller in Zukunft nur VMD und nicht EVD pushen werden, wissen wir allerdings nicht.
    Gemäss New Media Enterprises weist auch die VMD, wie HD-DVD und Blu Ray, einen gegenüber der Film-DVD stark verbesserten Kopierschutz auf. Keines der grossen Hollywood-Studios hat sich bisher für das Format interessiert. Dafür hat die VMD gewichtige Unterstützung in Indien, beziehungsweise aus "Bollywood": Sechs der grössten indischen Filmdistributoren wollen gemäss NME ihre ersten High-Definition-Filme auf VMD herausbringen – vor allem für den asiatischen Markt natürlich ein wichtiger Konkurrenzvorteil. (hjm)

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