

Wann kommen die RZ-Roboter?
22. April 2015 um 11:18In weniger als zehn Jahren, glaubt Microsofts RZ-Stratege Paul Slater. Ausserdem: Die sieben Grundsätze, die MS gegenwärtig beim RZ-Design berücksichtigt.
In weniger als zehn Jahren, glaubt Microsofts RZ-Stratege Paul Slater. Ausserdem: Die sieben Grundsätze, die MS gegenwärtig beim RZ-Design berücksichtigt.
Rechenzentren werden aufgrund der zunehmenden Automatisierung immer menschenleerer. Wenn Komponenten ausgetauscht oder neue Server eingebaut werden, tun dies aber immer noch Menschen. Paul Slater, der als Direktor des "Applied Incubation Team" mitverantwortlich für die Microsoft-Strategie beim Bau eigener Rechenzentren ist, glaubt, dass dies nicht mehr lange so bleiben wird. Die zunehmende Standardisierung der Infrastruktur, so seine Überzeugung, wird es ermöglichen, dass schon innerhalb der kommenden zehn Jahre Roboter solche Aufgaben übernehmen. Zehn Jahre sind zwar eine lange Zeit in der IT – aber nicht unbedingt für Rechenzentren. Wer heute ein Rechenzentrum konzipiert, das auch in zehn Jahren noch tauglich sein soll, sollte diese Möglichkeit bereits berücksichtigen, findet er. Eines der Stichwörter dabei ist Standardisierung. Je einheitlicher das Equipment, Serverraumgrundrisse und das ganze RZ-Design ist, desto eher können sich Roboter darin zurecht finden.
Pauls Slater erklärte dies an der Data Center World Conference in Las Vegas. In seinem Vortrag, über den 'Datacenterknowledge' berichtet, ging er auch auf die sieben "Glaubenssätze" ein, die Microsoft zurzeit beim Bau möglichst effizienter Rechenzentren berücksichtigt.
RZ-Design ist vom Standort abhängig
Wer ein effizientes RZ kreieren will, muss viele "Umweltfaktoren" berücksichtigen: Landpreise, Energie- und Baukosten fliessen ebenso mit ein wie das Vorhandensein verschiedener Kühlmöglichkeiten. Microsoft sucht immer zuerst einen Standort aus und designt dann das passende RZ.
Standardkomponenten wählen und RZ möglichst schnell füllen
Ein Rechenzentrum ist umso effizienter, je voller es ist. Microsoft füllt seine neuen RZs deshalb jeweils möglichst schnell auf und wählt dafür soviel Standardequipment wie möglich. Letzteres macht unter anderem auch den Einsatz von Management-Software effizienter.
Für Flexibilität designen
Das Design muss auch Innovationen ermöglichen. Wenn man beispielsweise im Storagebereich Harddisks durch SSDs ersetzt, ändert dies die Thermodynamik im RZ.
Automatisieren was geht
"Wir standardisieren skrupellos und wir automatisieren skrupellos", so Slater. Vor rund zwei Jahren setzte Microsoft noch für jeden Cloud-Service die dafür am besten geeignete Hardware ein. Mittlerweile empfindet man Standardisierung als wichtiger und verwendet nur noch drei unterschiedliche Grundmodelle.
RZ als integriertes System designen
Ein RZ sollte als Ganzes designt werden, so Slater. Dabei sollte man von Anfang an berücksichtigen, welche Art von Services darin betrieben werden sollen.
Verfügbarkeit durch Software sichern
Statt allzu viel in die Redundanz von Energieversorgungs- und Kühlungssystemen zu investieren, sollte man die "Wiederstandsfähigkeit" gegen Ungemach (Resiliency) in Software einbauen. Software wird normalerweise mit der Zeit besser, Hardware lediglich älter.
Ein RZ sollte möglichst schnell den Betrieb aufnehmen können
Ein neues Rechenzentrum wird üblicherweise mit der besten gerade erhältlichen Hard- und Software ausgerüstet. Je schneller man den Betrieb aufnimmt, desto länger kann man sie produktiv nützen, bevor sie obsolet wird. (Hans Jörg Maron)
(Illustration: Steve Jurvetson.)
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