

Warburg Pincus bestätigt Verkauf seiner Avaloq-Anteile
22. Juni 2020 um 12:43Der US-Finanzinvestor verabschiedet sich von dem Banken-Software-Unternehmen, hat allerdings noch keinen konkreten Zeitplan.
Schon im letzten Jahr ist mehrfach spekuliert worden, dass das US-Private-Equity-Unternehmen Warburg Pincus sein Engagement bei Avaloq auflösen werde. Die Finanzinvestoren waren 2017 bei dem Banken-Software-Spezialisten eingestiegen. Nun will 'Finews' von zwei nicht genannten Quellen erfahren haben, dass erste Gespräche schon geführt worden seien, aber die Corona-Krise weitere Fortschritte verhindert hätte. Laut einer Sprecherin von Warburg Pincus, sei jedoch noch kein formeller Verkaufsprozess eingeleitet worden und man sei auch nicht in Eile, den Anteil zu verkaufen.
Bereits im November letzten Jahres hatte 'Reuters' gemeldet, der Finanzinvestor habe Goldman Sachs und Barclays als Berater mandatiert. Der Bericht blieb damals unbestätigt.
Auch jetzt hält Avaloq-Pressesprecher Marc Duckeck auf Anfrage von inside-channels.ch fest, dass man Gerüchte weder dementiere noch bestätige. Duckeck bestätigt lediglich, dass der Investor aktuell 45% der Aktien des Schweizer Softwareanbieters hält.
Ursprünglich war 2017 mit dem Einstieg von Warburg Pincus anvisiert worden, in drei Jahren die Umsatzmilliarde zu erreichen und dann an die Börse zu gehen. Avaloq-CEO Jürg Hunziker hatte im Sommer 2019 dann von einem Zeithorizont von 2 bis 4 Jahren bis zum Börsengang gesprochen und auch einen Verkauf nicht ausgeschlossen. Noch sei das Unternehmen mit derzeit gut 600 Millionen Franken Umsatz aber deutlich von den einst formulierten Zielen entfernt, heisst es in dem Bericht.
Demnach sei Avaloq mit seinen rund 2400 Mitarbeitenden der Sprung zum globalen Konzern mit effizienten Strukturen nicht gelungen. Zudem verlaufe die Umstellung des Geschäftsmodells von Einnahmen durch Software-Lizenzen zu einem SaaS-Anbieter (SaaS) schleppend und Avaloq drohe die Entwicklung zum "Wealth Management aus der Steckdose" zu verpassen.
Hinzu komme, dass die Rating-Agentur Standard & Poors vor drei Wochen ihren Ausblick von "stabil" auf "negativ" angepasst habe. Sie erwarte einen Umsatzrückgang von bis zu 4% sowie 30 Millionen Franken ausserordentliche Kosten, wie 'Finews' schreibt. Angefügt wird allerdings auch, dass Avaloq auf hohen Barmitteln sitze, "genug um eine Krise zu überstehen".
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