Was bringen "Penetrationstests"?

19. Januar 2006 um 10:06
  • security
image

Und was zum Henker ist das überhaupt?

Und was zum Henker ist das überhaupt?
Beim Wort "Penetration" denken ja manche Leute vielleicht eher an eine ganz andere menschliche Aktivität. Aber "Penetration" ist auch ein Ausdruck aus der IT-Security-Szene. Gemeint ist damit das Eindringen eines Angreifers in ein Computersystem beziehungsweise ein Unternehmensnetzwerk, sei es aus reiner Neugier, zu Spionagezwecken oder sogar, um Sabotage zu betreiben.
Als Security-Verantwortlicher versucht man nun ja, seine Systeme so gut wie möglich abzuschotten, mit Firewalls, Intrusion-Detection und -Prevention, Identitätsmanagement und natürlich dem ewigen Patch-as-patch-can. Wie gut man aber damit tatsächlich gegen Eindringlinge geschützt ist, ist eine Frage, die oft schwer zu beantworten ist. Mit sogenannten "Penetrationstest" kann man versuchen, genau dies herauszufinden.
Bei einem Penetrationstest handelt es sich um den kontrollierten Versuch, von aussen, typischerweise über das Internet in ein Netzwerk einzudringen, um Schwachstellen zu identifizieren. Typischerweise werden dafür externe IT-Security-Spezialisten beauftragt.
Penetrationstests können ein äusserst nützlicher Indikator dafür sein, wie sicher ein Netzwerk ist. Sie sind aber auch kein Allheilmittel und müssen sorgfältig geplant und eingesetzt werden. In einem Artikel in der neusten Ausgabe des Security-Zone-Newsletters schildert Werner Sidler ausführlich den möglichen nutzen und die Einschränkungen von Penetrationstests. Sidler ist eidg. Wirtschaftsinformatiker, Mitautor des "Sicherheitshandbuches für die Praxis" und Chief Security Officer bei einem grossen Schweizer Finanzkonzern. "Von äusserster Wichtigkeit ist jedoch die Tatsache", so schreibt Sidler zum Beispiel, "dass ein Penetrationstest nur teilweise vorhandene Schwachstellen aufdecken kann. Auch ein erfolgloser Eindringversuch zeigt nur, dass das System gegen diesen einen speziellen Angriffsversuch immun war. Ein neuer Versuch mit anderen Methoden könnte jedoch erfolgreich sein."
Sidler schildert in seinem Artikel zusätzlich auch, wie man am besten vorgehen sollte, wenn einen Penetrationstest durchführen lassen will und bietet dazu eine Checkliste mit Punkten, die unbedingt beachtet werden sollten. Den ausführlichen Artikel von Werner Siedler zum Thema Penetrationstests finden sie hier. (Hans Jörg Maron)

Loading

Mehr zum Thema

image

Knapp zwei Drittel der Schweizer Firmen von Cyber­angriffen betroffen

Für besseren Schutz sollen dieses Jahr die Cybersecurity-Budgets um 10% steigen.

publiziert am 21.3.2023
image

Ferrari-Kundendaten bei Cyberangriff geklaut

Bei einer Cyberattacke auf den italienischen Autobauer kamen Namen, Adressen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern von Kunden abhanden. Eine Lösegeldforderung ist eingetroffen.

publiziert am 21.3.2023
image

Daten im Web: Banken verlassen sich auf Viseca

Obwohl Kreditkarten-Abrechnungen monatelang offen im Web zugänglich waren, verzichten Viseca und betroffene Banken darauf, Kunden zu informieren. Eine handvoll Firmen sind betroffen.

publiziert am 21.3.2023
image

Security-Flop bei Viseca machte Kredit­karten­daten einsehbar

Kreditkarten-Abrechnungen von Schweizer Unternehmen lagen offen im Netz. Schuld daran waren ungenügende Sicherheitsmassnahmen bei Viseca.

publiziert am 20.3.2023