HPs Tinten-Experte Thom Brown gibt einen Einblick in die Welt des Druckens und erklärt, welche Anforderungen Druckertinte erfüllen muss.
Die Tinte von Druckerpatronen ist eine der teuersten Flüssigkeiten überhaupt. Warum eigentlich? HPs hauseigener "Inkologist" Thom Brown gab heute einen kleinen Einblick in die Welt der Druckertinte und erklärte, zumindest ansatzweise, was die Tinte so kostspielig macht.
Seit gut 20 Jahren beschäftigt sich HP mit Druckerpatronen und der dazu gehörenden Tinte. In dieser Zeit entwickelte das Unternehmen gut 100 Tinten-Rezepte, um mit dem Fortschritt mitzuhalten. Hinter einer einzigen Rezeptur stecken bis zu fünf Jahre Entwicklungsarbeit und tausend Prototypen.
Ein Argument also, das von Pharma-Unternehmen bekannt ist: Der Preis eines Produktes beinhaltet auch einen grossen Forschungs- und Entwicklungsaufwand.
Hinzu kommt, dass auch wenn die Tinte wasserbasiert ist, sie bedeutend mehr als nur gefärbtes Wasser ist, so Brown. Diverse Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass die Tinte auf dem Papier haften bleibt, die Farbe nicht verblasst oder gar wasserfest ist.
Gleichzeitig werden die Drucker selbst immer schneller. Dies fordert, dass sich die Druckertinte schneller verflüssigt und auch auf dem Papier schneller trocknet. Ausserdem soll die erste Seite gleich aussehen wie die letzte Seite, die mit einer Patrone gedruckt wird. Dies setzt voraus, dass es keine Ablagerungen im Druckkopf gibt, die die Drüsen verstopfen und so das Farbergebnis beeinflussen.
Malen nach Zahlen, oder Tinte in Nummern
Der Inkologist nannte ausserdem einige Fakten rund um das Tintendrucken. Diese lassen erahnen, welche Anforderungen Druckertinte erfüllen müssen. Damit die Druckertinte aus der Patrone kommt, sind keine beweglichen Teile nötig. Stattdessen wird die Flüssigkeit punktuell erhitzt und zwar auf rund 300 Grad Celsius. So strömt die Tinte mit einer Geschwindigkeit von rund 50 Kilometern die Stunde aus einer Düse. Deren Durchmesser beträgt lediglich einen Drittel des Durchmessers eines menschlichen Haares.
Ein durchschnittliches Foto besteht aus bis zu 35 Millionen Farbpunkten. Bis zu 32 Punkte können aufeinander liegen um den gewünschten Farbton aus den drei Grundfarben Magenta, Gelb und Cyan zu produzieren. Ein einzelner Punkt besteht aus 1,3 Picoliter Flüssigkeit, also 1,3 Trillionstel eines Liters. (kjo)