Was prägt die IT-Welt 2006?

29. November 2005 um 18:00
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Das Marktforschungsinstitut Gartner identifiziert fünf Schlüsseltrends, die seiner Meinung nach die IT-Szene 2006 und in den folgenden Jahren prägen werden.

Das Marktforschungsinstitut Gartner identifiziert fünf Schlüsseltrends, die seiner Meinung nach die IT-Szene 2006 und in den folgenden Jahren prägen werden.
Das Jahresende naht mit Macht, die Weihnachtsdekorationen in den Läden setzen schon wieder etwas Staub an und damit bricht auch dieses Jahr wieder die hohe Zeit der Jahresrückblicke und Prognosen für das nächste Jahr an.
Allein das renommierte Marktforschungsinstitut Gartner droht – anders kann man es kaum ausdrücken – unter dem Namen "Gartner Predicts" für die nächste Zeit fast 50 Berichte an, die sich mit den aktuellen IT-Trends befassen sollen Zum Glück hat Gartner allerdings zuerst einmal die seiner Auffassung nach sechs wichtigsten Schlüsseltrends für die nächsten Jahre zusammengefasst. Fünf davon sind globale Voraussagen, die sechste, die sich spezifisch auf den Telekommunikationsmarkt in den USA bezieht, lassen wir hier weg.
Aus IT-Spezialisten werden "IT-Versalisten"
Für reine IT-Spezialisten, so glaubt Garten, wird es bis 2010 rund 40 Prozent weniger Arbeitsplätze geben, als heute. Gleichzeitig werde aber eine neue Art von IT-Leuten entstehen, die Gartner, abgeleitet von englischen Wort "versatile" (vielseitig), "IT versatilists" nennt. Diese werden neben IT- auch andere Kompetenzen haben müssen. "Die heutigen IT-Spezalisten müssen versuchen, schnell und zielbewusst über ihre technische Spezialisierung hinaus Business-Kompetenz zu erlangen, um sich in zukünftigen Unternehmen als Leute zu positionieren, die zum Geschäft des Unternehmens etwas beitragen können", meinte dazu die Gartner-Analystin Diane Morello.
Compliance frisst Innovationsbudgets-Budgets
Zwischen der europäischen Union und der US-Regierung finde gegenwärtig fast so etwas wie ein "Rennen" im Bereich der regulatorischen Auflagen für Unternehmen statt. Die IT-Ausgaben, um diesen Auflagen nachzukommen (Compliance), werden gemäss Gartner doppelt so schnell wachsen, wie der Rest der IT-Ausgaben. In vielen Fällen werde dies dazu führen, dass ungebundene Budgets, die man für wachstumsfördernde neue Technologien hätte verwenden können, von Compliance-Initiativen aufgefressen werden.
BPO erobert den Versicherungsmarkt (und schafft neue Konkurrenten)
Viele Versicherer nehmen momentan die Dienste von Business process-Outsourcing-Anbieter in Anspruch, um sich selbst stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können. Dies führt aber gemäss Gartner zu einem Wissenstransfer zu diesen Outsourcern, der sie in die Lage versetzt, selbst Konkurrenten im Versicherungsgeschäft zu werden, vor allem in dem sie – um sich nicht selbst ausserhalb ihres Kerngeschäfts zu verzetteln – entsprechende Tochterunternehmen gründen.. Schon 2008 könnten diese aus dem BPO-Business stammenden neuen Versicherer nach der Schätzung von Gartner ein Prozent des Weltmarktes für sich beanspruchen. Allein in den USA würde dies einem Umsatz von rund 11 Milliarden Dollar entsprechen.
Angestellte müssen eigene Notebooks kaufen
Bis 2008 werden schon zehn Prozent der Unternehmen weltweit von ihren Angestellten verlangen, dass sie ihre Notebooks selbst bezahlen, glaubt Gartner. Die Unternehmen werden zwar in Form von Zuschüssen immer noch für die Kosten aufkommen, aber dadurch andere Vorteile erlangen. So wird ein Teil des Supportaufwands den Anwendern zugeschoben und die PCs tauchen auch nicht mehr als Eigenkapital in den Bilanzen der Unternehmen auf.
Software verhindert unnötige Todesfälle
Mit ihrer fünften Prognose wagen sich die Gartner-Experten ziemlich auf die Äste hinaus: Bis 2013, so glauben sie werden sich die Investitionen in Software im Gesundheitsbereich um 50 Prozent erhöhen – und dies wiederum werde die Anzahl der Todesfälle, die verhindert hätten werden können, glatt halbieren. Die grösste Herausforderung in den meisten Ländern werde es sein, die IT auch den meist kleinen Kliniken und Praxen zur Verfügung zu stellen, welche den grössten Teil der Grundversorgung bereitstellen.
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