Weg von IBIS: Jurassische KB geht auf Finnova

19. Dezember 2012 um 15:41
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Banque Cantonale du Jura migriert 2014 mit Swisscom IT Services auf Finnova. HP und Berner Kantonalbank wollen trotzdem an IBIS3G festhalten.

Banque Cantonale du Jura migriert 2014 mit Swisscom IT Services auf Finnova. HP und Berner Kantonalbank wollen trotzdem an IBIS3G festhalten.
Es ist ziemlich lange her, dass eine Bank in der Schweiz die Ablösung der Bankensoftware IBIS bekannt gab. Nun war es gestern Abend wieder so weit: Die Banque Cantonale du Jura (BCJ) teilte mit, dass sie im zweiten Halbjahr 2014 auf die Kernbankensoftware des Lenzburger Herstellers Finnova migrieren werde. Migrations- und Betriebspartner ist Swisscom IT Services.
Grosses Projekt
Die BCJ verweist im Communiqué auf das Synergiepotenzial, das mit dem Wechsel auf Finnova entstehe. Auf Finnova setzen bereits vier Westschweizer Kantonalbanken: die Freiburger, die Neuenburger, die Genfer und die Walliser Kantonalbank. BCJ-Sprecher Serge Voisard schreibt in einem E-Mail gegenüber inside-it.ch, dass die Bank ihre Informatik vertieft analysiert habe. Es sei eines der wichtigsten strategischen Projekte für die Modernisierung der Bank, so Voisard. Wie viel die Bank in das Projekt investiert, wollte er nicht sagen.
Die Jurassische Kantonalbank hatte in den vergangenen Jahren immer an IBIS festgehalten. Die Software, die vom Berner IT-Dienstleister RTC entwickelt wurde, wird unter dem Namen IBIS3G seit Mai 2010 von einem Wechsel auf IBIS3G überzeugen: Die Berner DC Bank, die St. Galler Vadian Bank und die Spar + Leihkasse Gürbetal in Mühlethurnen.
HP: "Wir werden unvermindert in IBIS3G investieren"
IBIS3G wird künftig also noch stärker als bisher von der Berner Kantonalbank abhängig sein. HP schreibt dazu in einem Statement gegenüber inside-it.ch: "HP bedauert den Entscheid der Banque Cantonale du Jura, auf eine andere Plattform zu wechseln. IBIS3G ist eine moderne, zukunftweisende Kernbankenlösung: Sie ist modular aufgebaut, ausserordentlich leistungsfähig und basiert auf einer serviceorientierten Architektur. HP konnte dieses Jahr drei Banken völlig reibungslos auf die Plattform migrieren. Diese Kunden setzen sämtliche Module von IBIS3G sehr erfolgreich ein. Wir sind deshalb nach wie vor überzeugt, dass wir weitere Kunden aus der Finanzindustrie für diese Lösung gewinnen können und werden unvermindert in IBIS3G investieren."
HP verweist im Übrigen darauf, dass IBIS3G ein wichtiger, aber nicht der einzige Bestandteil des Angebots des HP Banking Service Centers (HP BSC) in Bern sei. Neben der Kernbankenlösung biete das HP BSC auch Applikationsentwicklung, Infrastruktur-Dienstleistungen und Business Process Outsourcing an.
Auch Berner KB steht zu IBIS3G
Was die Berner Kantonalbank betrifft, dürfte es mindestens Gedankenspiele gegeben haben, auf eine andere Plattform zu wechseln. Sonst hätte man die kürzlich ohne Ergebnis abgebrochenen Fusionsgespräche mit der Valiant Bank wohl schon gar nicht begonnen. Valiant arbeitet mit Finnova.
Catherine Duttweiler, Leiterin Kommunikation bei der Berner Kantonalbank, sagt jedoch: "IBIS3G ist und bleibt unsere Bankenlösung. Es ist eine moderne Software, die im Gegensatz zu anderen Anbietern schon seit längerem Negativzinsen berechnen kann, falls dies je nach Entwicklung des Zinsumfeldes einmal nötig werden sollte." (Maurizio Minetti)
(Interessenbindung: Hewlett-Packard ist ein wichtiger Werbekunde unseres Verlags und Gold-Sponsor von inside-it.ch.)

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