

Weissbuch: Tablet-Umsatz bricht ein
16. Juni 2015 um 13:26Nach jahrelangem Höhenflug ist der Tabletboom in der Schweiz vorbei. Zudem ging im gesamten Computermarkt der Preisverfall weiter.
Nach jahrelangem Höhenflug ist der Tabletboom in der Schweiz vorbei. Zudem ging im gesamten Computermarkt der Preisverfall weiter.
Gemäss dem jährlichen Schweizer Branchenreport Weissbuch ging der Umsatz 2014 im Computersegment um 9,7 Prozent auf 1,77 Milliarden Franken zurück. Insgesamt gingen 2,75 Mio. Computer über den Ladentisch, 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Damit folge die Schweiz den Tendenzen des weltweiten Marktes, der ebenfalls von einer Stagnation geprägt sein dürfte, kommentiert Robert Weiss. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sei der beachtliche Rückgang im Tabletmarkt. Dieser verlor bei den Stückzahlen 8 Prozent auf 1,04 Millionen Geräte.
Preiszerfall geht weiter
Ohne den Knick bei den Tablets hätte der Schweizer Computermarkt um 3,6 Prozent auf 1,71 Millionen Stück zugelegt. Während der Absatz der Laptops um 3,8 Prozent wuchs, nahm der Verkauf von Desktops um 3,3 Prozent zu.
Hier dürfte der Wechsel von Windows XP auf Windows 7 oder Windows 8 eine Rolle gespielt haben. Gleichzeitig hielt der Preiszerfall an, was auf den Umsatz schlug. Trotz Wachstums erreichten Desktops mit 560 Millionen Franken lediglich den Vorjahresumsatz. Bei den Laptops sank der Umsatz um 5,3 Prozent auf 846 Mio. Franken, während der Tabletumsatz sogar um 28,5 Prozent auf 364 Mio. Fr. abstürzte.
Trotz lukrativen Billigaktionen und vielen neuen Anbietern mache sich im Tabletmarkt eine deutliche Sättigung des Marktes bemerkbar, kommentierte Weiss. Zudem scheinen Notebooks wieder beliebter zu werden. Der durchschnittliche Preis für ein Tablet stürzte von 450 auf 350 Fr. ab. Vor zwei Jahren mussten die Kunden noch durchschnittlich 810 Fr. bezahlen.
Apple spürt Wettbewerb massiv
Branchenprimus Apple spüre den enormen, vor allem über den Preis geführten Konkurrenzkampf am stärksten. So konnte der US-Computerhersteller noch
430'000 iPads hierzulande verkaufen. 2013 waren es noch 572'000 iPads gewesen. Der Marktanteil des Apfel-Konzerns fiel von 50,6 auf 41,3 Prozent.
Auf Platz zwei liegt Samsung, das 220'000 Tablets verkaufte, 10'000 weniger als im Vorjahr. Abgeschlagen dahinter folgen Lenovo (60'000 Tablets) und Asus (40'000 Tablets).
Der gesamte Handymarkt stagnierte letztes Jahr auf einem Niveau von 4 Mio.
verkauften Geräten. Der Smartphone-Absatz wuchs dagegen um 10,6 Prozent. Damit haben die Smartphones einen Anteil von 77,5 Prozent am gesamten Handymarkt erreicht. Der Umsatz stieg um 5,4 Prozent auf 1,3 Mrd. Franken.
Apple konnte dank iPhone 6 und iPhone 6 Plus den Marktanteil von 42,2 auf 44,8 Prozent steigern. Dahinter folgt Samsung mit einem Marktanteil von 36,5 Prozent. Die serbelnde Handysparte von Sony fällt auf unter zwei Prozent.
Bei den Betriebssystemen macht iOS gegenüber Android mit einem Plus von 2,6 Prozent wieder Boden gut, während 2,1 Prozentpunkte verliert. Damit besetzt iOS aktuell 44,8 Prozent des Markts, Android 47,4 Prozent.
Eigentlich hatte Robert Weiss im vergangenen Jahr verkündet, kein Weissbuch mehr machen zu wollen. Er habe sich dann aber so geärgert über die unterschiedlichen Marktzahlen, die in den Medien aus verschiedenen Quellen erwähnt worden seien, dass er doch noch einmal ein Weissbuch verfasst habe, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur 'sda'. (sda/mik)
Loading
Die Zuger Seba Bank tauft sich um
Das Fintech heisst nun Amina. Der Grund ist profan, die Erklärung klingt visionär.
Entlassungen, Chef-Abgänge: Nach der Übernahme rumpelt es bei VMware
Kaum ist die Milliardenübernahme abgeschlossen, geht VMware-Präsident Dhawan. Er wechselt als CEO zu Proofpoint. Auch Hunderte Mitarbeitende sollen entlassen werden.
Atos kämpft um sein Vermächtnis
Wie die Geier kreisen Firmen und Investoren über dem einst so stolzen französischen Tech-Konzern. Wer wird sich was unter den Nagel reissen? Und was wird aus Atos?
"Beekeeper ist in 6 bis 9 Monaten profitabel"
Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei Beekeeper und wie viel Geld ist von der letzten Finanzierungsrunde noch übrig? CEO Cris Grossmann gibt Auskunft.