Weko: Apple muss ein technisches Hindernis für Twint abbauen

18. Dezember 2018 um 10:44
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Die Wettbewerbskommission (Weko) hat in Sachen Apple-Pay und Twint einen Entscheid gefällt: Der iPhone-Konzern muss eine technische Hürde für Twint beseitigen.

Die Wettbewerbskommission (Weko) hat in Sachen Apple-Pay und Twint einen Entscheid gefällt: Der iPhone-Konzern muss eine technische Hürde für Twint beseitigen.
iPhone-Geräte von Apple seien so konfiguriert, dass diese, sobald sie in die Nähe eines Bezahlterminals mit Kontaktlos-Funktion gehalten werden, automatisch Apple Pay aufstarten und den Bezahlvorgang über diese App ermöglichen, schreibt die Weko. Zahlungen über Twint, die über das Mobiltelefon und einen QR-Code erfolgen, liefen so bis anhin Gefahr, dass sie durch den automatischen Vorgang bei Apple Pay unterbrochen wurden.
Dem hat die Weko Einhalt geboten. Apple habe sich dazu verpflichtet, Twint ab sofort die technische Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, um den automatischen Start von Apple Pay während der Dauer des Bezahlvorgangs mit der Twint-App zu unterdrücken, so die Weko. Aufgrund dieser Zusage stellte die Kommission die Vorabklärung gegen Apple ein.
Ein weiteres Hindernis legt Apple seinem Konkurrenten Twint bekanntlich dadurch in den Weg, dass die NFC-Schnittstelle nicht freigeben wird. Dies wird sich mutmasslich auch in Zukunft nicht ändern. Es sei nicht Gegenstand der abgeschlossenen Abklärungen gewesen, wie Weko-Direktor Patrik Ducrey auf Anfrage von inside-it.ch bestätigt.
Ein dazu hängiges Weko-Urteil dürfte in naher Zukunft nicht fallen. Hier wartet die Behörde offenbar auf einen Entscheid der EU. Die EU-Kommission signalisiert aber wenig Handlungsbedarf und hat bislang keine Untersuchung gegen Apple eingeleitet, wie die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager unlängst erklärte.
Noch nicht abgeschlossen sind zudem weiterreichende Untersuchungen der Weko, bei denen auch Schweizer Finanzinstitute involviert sind. Es geht dabei darum, dass diese möglicherweise die Bezahlfunktionen Apple Pay und Samsung Pay boykottiert haben, um Twint zu fördern. (sda/ts)

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