Wen HP kaufen könnte

21. Oktober 2014 um 15:29
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Nutanix, oder doch lieber Palo Alto?

Nutanix, oder doch lieber Palo Alto?
Nach der Ankündigung der Aufspaltung hat neun Firmen aufgelistet, die Hewlett-Packard Enterprise mit seiner 10 Milliarden Dollar schweren Kriegskasse übernehmen könnte.
Cleversafe
Cleversafe mit Sitz in Chicago beschäftigt sich seit der Gründung vor zehn Jahren mit Object-Storage-Technologie. HP hat diese Technologie zwar seit dem Kauf von Ibrix im Jahr 2009 im Portfolio, doch diese sei nicht auf der Höhe, berichten Partner gegenüber 'CRN'. An dieser möglichen Übernahme könnte auch deshalb etwas dran sein, weil HP offenbar eine OEM-Partnerschaft mit Cleversafe ins Auge fasst und schon jetzt die Technologie in gewissen Proliant-Servern zum Einsatz kommt.
Scality
Scality aus San Francisco ist ein weiterer Object-Storage-Anbieter, der schon heute mit HP kooperiert. Eine Übernahme würde Hewlett-Packard ermöglichen, in Sachen OpenStack eine stärkere Stimme zu haben und in Europa zu expandieren. Die jüngste Reseller-Partnerschaft zwischen den beiden wurde erst vor wenigen Tagen unterzeichnet. Dabei geht es um den Vertrieb von Scalitys "Ring"-Software auf x86-Servern von HP.
DataGravity
Ein weiteres mögliches Ziel könnte das Startup DataGravity sein. Das Unternehmen aus dem Bundesstaat New Hampshire wurde von Führungskräften von EqualLogic gegründet. EqualLogic gehört seit 2008 zu Dell. Die Storage-Appliances von DataGravity sind nach Auffassung von 'CRN' mehr als einfache SANs. Für 50'000 bis 100'000 Dollar erhalte man Funktionen, für die man sonst fünf bis zehn Mal mehr bezahlt. DataGravity gilt als besonders channelfreundlich.
Simplivity
Konkrete Übernahmegerüchte gibt es um Simplivity. Das Unternehmen wurde von ehemaligen EMC-Angestellten gegründet und hat sich dementsprechend auf RZ-Infrastruktur spezialisiert. Simplivitys OmniCube-Produkte vereinen Computing, Backup, Deduplizierung, Networking, WAN-Optimierung und andere Technologien in einem x86-Server.
'CRN' hatte im Mai von einem möglichen Kauf durch HP gehört, doch Simplivity-CEO stellte dies kategorisch in Abrede. Offenbar war HP nicht bereit, den kolportierten Preis von rund 2 Milliarden Dollar zu bezahlen, sagen Insider. Daraufhin ging Simplivity im August eine Resellerpartnerschaft mit Cisco ein.
Nutanix
Ähnlich wie Simplivity ist Nutanix eines der aufsehenerregenden jungen Startups in der Storage-Szene. Doch ein solcher Deal wäre für HP teuer. Das Startup wird mit 2 Milliarden Dollar bewertet. Ausserdem hat das auf Hyper-Converged Infrastructure spezialisierte Unternehmen einen Börsengang für nächstes Jahr nicht ausgeschlossen. Ein weiteres Hindernis: Nutanix ist seit kurzem ein OEM-Partner von Dell.
Ein Kauf von Nutanix durch Hewlett-Packard Enterprise ist zwar eher unwahrscheinlich, doch würde sich HP damit nach Einschätzung von Experten weit nach vorne katapultieren. Dass Nutanix von Anfang an einen Channel aufgebaut hat, spricht immerhin für ein mögliches Zusammengehen mit HP.
Pivot3
Ebenfalls ein interessanter Player im Converged-Infrastructure-Umfeld ist Pivot3 aus Texas. Das Unternehmen wurde bereits 2003 gegründet und betreibt eine enge Partnerschaft mit VMware. Mit der proprietären Software vStac OS lassen sich virtuelle Server, Storage und Networking in einem 2U-Node betreiben. 'CRN' glaubt, dass HP mit der Technologie auf spezifische Kundenbedürfnisse eingehen könnte.
Splunk
Um Big Data und Security geht es bei Splunk. Seit 2012 an der Börse, bietet Splunk "Operational Intelligence"-Software an, mit der Unternehmen grosse Datenmengen handhaben können. Allerdings gibt es Überlappungen: Mit dem Produkt ArcSight hat HP eine Alternative zu Splunk im Portfolio.
Nexenta
Nexenta, ein Anbieter von software-defined Storage, steht im Fokus, weil das Unternehmen nach eigenen Angaben die Kunden vom "vendor lock-in" befreit und auch günstiger ist als bestehende Hersteller. Nexenta-CEO Tarkan Maner war zuvor Chef des Thinclient-Spezialisten Wyse, der jetzt zu Dell gehört. Nexenta ist heute ein Partner von Dell.
Palo Alto Networks
Der möglicherweise teuerste Anbieter, der im Visier von HP sein könnte, ist Palo Alto Networks. Das Security-Unternehmen ist an der Börse 7,7 Milliarden Dollar wert. Die Technologie, der Channel-Fokus und der Go-to-Market-Ansatz sprechen aber dafür, dass HP ein Auge darauf werfen könnte. Security wird immer wichtiger, auch für HP. Palo Alto oder ähnliche Unternehmen wie FireEye werden immer wieder als mögliche Übernahmekandidaten genannt. Konkrete Hinweise, dass eine Annäherung stattfinden könnte, gibt es allerdings nicht. (mim)

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