Wie steht es um die digitale Fitness Schweizer Unternehmen?

7. Juli 2015 um 08:18
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Erste Ergebnisse des Digital Fitness Check-Up von C-Level und inside-it.ch.

Damit Firmen bewerten können, über welchen digitalen Reifegrad sie tatsächlich verfügen, hat inside-it.ch zusammen mit der Manager-Community C-Level den kostenlosen Digital Fitness Check-Up für mittelgrosse und grosse Firmen lanciert. Die ersten Zwischenergebnisse zeigen: es herrscht noch viel Handlungsbedarf auf dem Weg zum Digital Champion.
Eine C-Level-Umfrage zeigt: Zwei Drittel der Schweizer Unternehmen verfügen noch über keine effektiv wirksame Digitalisierungsstrategie. Ein besorgniserregendes Ergebnis, zumal die Auswirkungen der rasant voranschreitenden Digitalisierung vor keiner Branche halt machen. Nicht nur Unternehmen, deren Produkte und Services problemlos digital abgebildet werden können, müssen sich in der digitalen Welt neu erfinden und positionieren.
Branchenübergreifende Bedeutung der Digitalisierung
Der Einfluss der Digitalisierung auf nahezu jedes Business ist unumstritten. So gab über die Hälfte der durch C-Level befragten Top-Manager an, dass die Digitalisierung das gesamte Geschäftsmodell ihres Unternehmens verändern wird. Und schon jetzt spüren über ein Drittel der Schweizer Unternehmen signifikante Auswirkungen der Digitalisierung auf Top-Line und Bottom-Line.
Die Digitalisierung stellt etablierte Geschäftsmodelle auf den Prüfstand. Sie zwingt Unternehmen zum Handeln. Wie gut sind Schweizer Unternehmen aber auf die Digitalisierung vorbereitet? Wir wollten es genauer wissen und bieten dazu ein neues, einzigartiges Instrument an. Den kostenlosen Digital Fitness Check-Up.
Der Check-Up besteht aus einer Web-Umfrage (Dauer: ca. 15 Minuten), Teilnehmer erhalten eine aussagekräftige Auswertung, die Umfrage selbst bietet ein gutes Raster für eine Standortbestimmung.
Lernen von den Besten
Bei der Entwicklung des Check-Ups wurde auf das bewährte Know-how ausgewiesener Schweizer und internationaler Digitalisierungs-Experten von international führenden Internet-Champions, von erfolgreichen Start-ups, Technologie-Unternehmen und Digital Leaders zurückgegriffen. Sowie auch auf das fundierte Wissen von anerkannten "Thought Leadern" und renommierten Forschungseinrichtungen. Durch die Bündelung dieser Einschätzungen haben wir zehn erfolgskritische Dimensionen der Digitalisierung ausgearbeitet und mit Best-Practices beschrieben.
Da der Digital-Fitness Check-Up ganzjährig weitergeführt wird, handelt es sich bei den hier dargestellten Resultaten um einen Zwischenstand. In diesen sind bisher bereits die Daten von über 130 teilnehmenden Unternehmen eingeflossen. Dabei handelt es sich um Vertreter aus einer Vielzahl von Branchen wie Banking, Versicherungen, Dienstleistungen, ICT, Handel, Manufacturing, Energieversorgung, Healthcare und mehr.
Hohes Ambitionsniveau bei bislang niedrigem Return
Auf die Frage nach den Zielen, die Schweizer Unternehmen mit ihrer Digitalisierungsstrategie verfolgen, zeigte sich ein recht hohes Ambitionsniveau. Mehr als die Hälfte der Befragten hat demnach seine Strategie offensiv ausgelegt, um proaktiv neue Wachstumsfelder zu erschliessen und Marktanteile hinzuzugewinnen. Nur ein Viertel der Unternehmen verfolgt hingegen eine defensive Strategie, bei der es vorrangig um die reaktive Verteidigung des bestehenden Geschäfts geht.
Dass noch viel unausgeschöpftes Potenzial in Schweizer Unternehmen in punkto Digitalisierung vorhanden ist, zeigt sich jedoch bei der Frage nach dem bereits erzielten Impact auf Wachstum und Profitabilität. Nur 11 Prozent der Teilnehmer des Digital-Fitness Check-Ups geben an, dass die Digitalisierung in ihren Unternehmen schon jetzt einen signifikanten Effekt auf Top-Line und Bottom-Line verursacht. Bei allen anderen bewegt sich dieser noch in kleinem beziehungsweise mittlerem Rahmen.
Fehlende Priorisierung bei vielen Unternehmen
Im Rahmen des Digital-Fitness Check-Ups haben wir die Teilnehmer für jede der zehn erfolgskritischen Dimensionen der Digitalisierung um ihre Einschätzung in zwei Bereichen gebeten. Zum einen ihre wahrgenommene Gewichtung der einzelnen Dimensionen. Und zum anderen die vorhandenen Fähigkeiten innerhalb der jeweiligen Dimension.
Dass die erfolgversprechende Priorisierung der einzelnen Dimensionen Schweizer Unternehmen häufig noch Schwierigkeiten bereitet, zeigt ein Vergleich zu den von Digital Champions genannten Gewichtungen. Im Unterschied zu diesen weisen die befragten Schweizer Unternehmen keine ausreichend klare Priorisierung der zehn erfolgskritischen Dimensionen auf.
Unzureichende Fähigkeiten laut Selbsteinschätzung
Mindestens ebenso besorgniserregend ist die Selbsteinschätzung Schweizer Unternehmen, was ihre vorhandenen Fähigkeiten in jeder der zehn abgefragten Dimensionen betrifft. Die Umfrageergebnisse sind fast durchgängig auf sehr niedrigem Niveau. Selbst die sich selbst am besten einschätzenden 20 Prozent der Unternehmen (Top Quintile) gibt sich nur Noten im mittleren Bereich.
Fazit: Bei vorläufigem Stand des Check-Ups zeigt sich, dass Schweizer Unternehmen zwar die Tragweite der Digitalisierung und die damit verbundene Dringlichkeit zum Handeln erkannt haben. Dass sie auf der anderen Seite aber mehrheitlich immer noch Schwierigkeiten haben, den einzuschlagenden Weg der digitalen Transformation zu beschreiben und folglich auch nicht in ausreichendem Masse über das erforderliche Skill-Set verfügen. (mim/tb)
Über C-Level
C-Level ist eine Community, die aus der Mitte der Schweizer Manager entstanden ist. Im Rahmen ihrer Aktivitäten werden regelmässige C-Level-Roundtables veranstaltet und das C-Level Magazin publiziert. Über 700 der wichtigsten 3'000 Schweizer Top-Executives bringen sich bereits aktiv in der Community ein. C-Level befragt regelmässig Mitglieder zu aktuellen Themen und veröffentlicht die Resultate auf inside-it.ch.

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