

"Willkür": Microsoft erhöht die Preise für Service-Provider-Lizenzen
10. Oktober 2014 um 12:55
Während sich die Preise für Standard-Cloud-Dienstleistungen im freien Fall befinden, will Microsoft die Preise SPLA per Anfang Jahr "anpassen".
Während sich die Preise für Standard-Cloud-Dienstleistungen im freien Fall befinden, will Microsoft die Preise SPLA per Anfang Jahr "anpassen".
Die Preise für Standard-Cloud-Dienstleistungen befinden sich in freiem Fall. Die drei wichtigsten Player im Cloud-Markt, Microsoft, Amazon und Google haben ihre Preise für Cloud-Storage mal um mal gesenkt. Anders hingegen die Preise, die lokale Hoster für Software-Lizenzen zu bezahlen haben. Microsoft plant, die Preise für die so genannten SPLA (Service Provider Licence Agreement) auf Anfang Jahr "anzupassen". Microsoft-Sprecherin Stephanie Freise bestätigte auf Anfrage: "Wir können Preisanpassungen bestätigen". In der Schweizer Software-Händler-Szene sind die Preiserhöhungen bekannt. Welche Produkte genau wieviel kosten werden, wird man aber erst per Anfang Dezember wissen.
Während Microsoft davon spricht, dass es je nach Produkt Preissenkungen oder eben Preiserhöhungen geben wird, wissen die britischen Kollegen von 'The Channel Register' mehr. Das oft gut informierte Blatt schreibt von Preiserhöhungen von bis zu 50 Prozent. So sollen die Lizenzen für die Hoster-Version von Windows Server 2012 R2 Datacenter um volle 13 Prozent steigen und die Standard-Version soll sogar um 20 Prozent teurer werden. Die Preise für das für Hoster wichtige Produkt Dynamics CRM und andere Business-Software-Lösungen der Dynamics-Familie sollen zwischen 14,25 und 50 Prozent steigen. Allerdings ist zu beachten, dass die Preise von Land zu Land unterschiedlich festgelegt werden - die Angaben von 'The Channel Register' gelten also nur für Grossbritannien.
"Dramatisch"
Bereits Ende 2013 hat Microsoft - gemäss 'The Channel Register' die Preise erhöht. In der Hoster-Szene freut man sich gar nicht auf die erneute Preisrunde. "Das wird Diskussionen mit den Kunden geben", so ein Hoster zu inside-channels.ch. Der Anteil der Lizenzkosten am Preis, den er seinen Kunden verrechnet, ist so hoch, dass er die Preiserhöhungen um jeden Fall weitergeben müsse. Und: "Microsoft ist für unsere KMU-Kunden sowieso schon ein rotes Tuch".
"Bereits letztes Jahr hat Microsoft die SPLA-Preise erhöht. Ich empfinde die teils beträchtlichen Preiserhöhungen als Willkür und frage mich, ob ich den Kunden überhaupt noch Mietlizenzen empfehlen soll," so ein weiterer Hoster in einem kurzen Telefongespräch mit inside-channels.ch.
Während Microsoft die SPLA-Reseller bereits informiert hat, wissen manche Hoster, noch nichts von ihrem Glück. "Die Auswirkungen einer Preisehöhung wären dramatisch", so ein Hoster, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, zu inside-channels.ch. (Christoph Hugenschmidt)
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