

Windows 8 schlecht für Unternehmen?
23. Juli 2012 um 11:09
Das kommende Microsoft-Betriebssystem Windows 8 sei gut für den Tablet-Markt und den Consumerization-Trend, aber schlecht für Unternehmen geeignet, findet ein Gartner-Analyst.
Das kommende Microsoft-Betriebssystem Windows 8 sei gut für den Tablet-Markt und den Consumerization-Trend, aber schlecht für Unternehmen geeignet, findet ein Gartner-Analyst.
Hat man sich schon nach Einführung früherer neuer Windows- oder Office-Versionen so manches mal gefragt, wo die bekannten Menüpunkte sich befinden mögen, wurde das bei dem auf Touch-Funktionalität ausgelegten Windows 8 offenbar auf die Spitze getrieben. Gunnar Berger, Research Director bei dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner, hat das neue Betriebssystem in einem fünfteiligen Bericht unter die Lupe genommen. Dafür wurde ihm von Microsoft eigens ein Samsung-Slate der Serie 7 zur Verfügung gestellt. Klasse fand er, wie leicht sich Windows 8 mit dem Touchscreen bedienen lässt, lobenswert auch die einfache Installation, das schnelle Booten und das angenehme Erscheinungsbild.
Firmenkunden warten ab
Dass Microsoft mit dem neuen Betriebssystem weniger dem Bedarf der Unternehmen als vielmehr der Consumerization innerhalb der Unternehmen begegnet, findet Berger auch gar nicht so schlimm. Aber wie er im ersten Teil der Review schreibt, hätten bei einer grossen Feldstudie kürzlich die meisten Teilnehmer gelacht, als sie nach Windows 8 befragt wurden. Denn die meisten Unternehmen seien noch immer zu sehr mit dem Versuch beschäftigt, auf Windows 7 umzusteigen und nur sehr wenige bereit für die Migration auf Windows 8. Wegen der negativen Erfahrungen mit Windows ME und Windows Vista würden die B2B-Kunden genau beobachten, wie sich Windows 8 bewährt.
So sehr Berger Microsoft auch gratuliert, mit Windows 8 wieder mehr die Consumer einzufangen und scheinbar den richtigen Weg gefunden habe, den Tablet-Markt zu erobern, ist er in keinster Weise überzeugt von der Idee, damit auch die Desktop-Nutzergemeinschaft beglücken zu wollen, geschweige denn die in Unternehmen, sein persönliches Spezialgebiet. Denn Desktop-Computer hätten nun mal eine Tastatur und eine Maus.
Maus-Akrobatik
Doch wie er schreibt, komme es ihm vor, als habe Microsoft das beim Design von Windows 8 vergessen. "Extrem wichtige Menüs" in Windows 8 seien nicht mehr auf dem Eröffnungsbildschirm - auf einem Gerät mit Touchscreen zwar leicht mit einem Daumenwisch erreichbar, nicht aber mit der Maus. "Mit einem Wort: schlecht", findet Berger denn im dritten Teil seiner Review auch das Nutzererlebnis von Windows 8 auf einem Endgerät, das nicht auf Touch-Fähigkeit ausgelegt ist.
Erst bei der Microsoft TechEd sei ihm der Trick verraten worden, dass man die Maus in die rechte obere Ecke ziehen, dann eine Sekunde warten müsse, wodurch sich schliesslich ein kleines Menü öffne. "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich vor diesem Vorfall das letzte Mal jemanden fragen musste, wie man etwas in einem Client-OS macht", so Berger.
Als Krampf und nahezu unmöglich hat sich für den Gartner-Analysten auch erwiesen, per Remote Access zuzugreifen, weil das Metro-Interface, das das Start-Menü ablöst, auf dem Remote-Rechner mit Windows 8 die Eingabe über die bisher bekannten Windows-Tastaturkombinationen nicht erkennt. Auch hier war wieder der Trick nötig, die Maus diesmal in die linke untere Ecke zu ziehen und eine Sekunde lang zu warten, womit sich dann schliesslich das Metro-Icon zeigte und darauf wartete, angeklickt zu werden. Im Remote-Betrieb habe sich das aber als ein sehr schwieriges Unterfangen erwiesen. (kh)
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