Windows Vista in Europa viel teurer als in den USA

13. November 2006 um 16:01
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Amazon veröffentlicht Euro-Preise von Windows Vista - Imposante Differenz zu US-Preisen

Amazon veröffentlicht Euro-Preise von Windows Vista - Imposante Differenz zu US-Preisen
Seit kurzem kann man beim Online-Händler Amazon auf seiner deutschen Seite, wo man auch aus der Schweiz aus bestellt, DVD-Versionen von Windows Vista und Office 2007 bestellen. Lieferbar wird das neue Wunder-Betriebssystem von Microsoft für Privatpersonen und Kleinfirmen bekanntlich am 30. Januar.
Anders als in den USA, wo Amazon zur Zeit keine Bestellungen mehr annimmt und keine Preise angibt, veröffentlicht der Online-Buchhändler in Deutschland Preise in Euro. Und die lassen staunen: So kostet Windows Vista Ultimate, eine Kombination der Heim- und Business-Ausgabe des Betriebssystems, gesalzene 549 Euro als DVD (siehe Screenshot). Dies entspricht unter Berücksichtigung der aktuellen Wechselkurse satten 176 Prozent (also dem Eindreiviertel-fachen) des Preises, den Microsoft USA für die US Retail-Version der gleichen Software angibt (399 Dollar).
Alle Argumente der Welt reichen nicht
Nun könnte man natürlich argumentieren, dass Microsoft die Preise nicht täglich den schwankenden Wechselkursen anpassen kann. Gestehen wir Redmond deshalb eine Wechselkurs-Reserve von 10 % zu.
Weiter kann Microsoft anführen, die Vetriebskosten in Europa seien höher als in den USA. Da die Vertriebskosten bei einem Massenprodukt wie einer Software-CD wenig ins Gewicht fallen - sagen wir 30 % (tiefer Buchhändlerrabatt) könnte der Preisunterschied etwa 5 Prozent des Gesamtpreises betragen (auch in den USA hat Microsoft Vertriebskosten).
Dazu kommen dann noch die Kosten für die Lokalisierung (Übersetzung, andere Tastaturen etc.) der Software. Grosszügig gerechnet könnten diese vielleicht auch noch einmal fünf Prozent des Preises ausmachen.
Damit dürfte Windows Vista in Europa also etwa 479 Dollar (120 % des US Preises), respektive 373 Euro kosten. Es kostet aber 549 Euro.
Adobe noch wilder
Noch grotesker sind übrigens die Preisunterschiede beim absoluten Marktdominator für Grafik- und Internet-Software Adobe. Acrobat 8 Professional kostet in den USA 399 Dollar, also etwa 311 Euro zum aktuellen Wechselkurs. Bei Amazon Deutschland kostet das Paket 648 Euro, dieselbe Software ist bei Trade Up für lumpige 1'119 Franken zu haben. Mehr als doppelt so viel wie das Paket in den USA kostet! (Christoph Hugenschmidt)

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