Zögerlicher Umstieg auf neue SAP-Software

31. Januar 2017 um 12:53
  • business-software
  • sap
  • dsag
image

Anwender investieren wesentlich mehr in ihre bestehenden SAP-Umgebungen als in die neue Generation S/4HANA.

DSAG Investitionsumfrage: Anwender investieren wesentlich mehr in ihre bestehenden SAP-Umgebungen als in die neue Generation S/4HANA. Für den Betrieb von SAP in der Cloud interessiert sich fast niemand.
Die deutschsprachige SAP-Anwendergruppe DSAG hat heute die Resultate der neuesten Investitionsumfrage unter ihren Mitgliedern veröffentlicht. Aus der Schweiz haben 24 Firmen mitgemacht.
Die wichtigste Erkenntnisse: SAP-Anwender im deutschprachigen Raum haben es nicht eilig damit, die völlig neu entwickelte Generation S/4HANA einzuführen. Die angestammte SAP Business Suite ist viel wichtiger für Investitionen (siehe Tabelle oben). S/4HANA erscheint aber immerhin auf Rang 2 der Produkte, in die man invesieren will. Allerdings: SAP-Kunden wollen auch die neue SW-Generation offenbar selbst betreiben. Nur für eine winzige Minderheit der SAP-Anwender im deutschsprachigen Raum ist die Cloud-Version von S/4HANA wichtig im Zusammenhang mit Investitionen. Unter den 24 Schweizer SAP-Anwendern, die an der Umfrage teilgenommen haben, sieht das aber anders aus: Immerhin 9,5 Prozent legen hohes Gewicht auf Cloud-Version von S/4HANA. Doch wie aussagekräftig ist diese Zahl angesichts der relativ wenigen Teilnehmer aus der Schweiz?
Die SAP-KMU-Lösung Business One sowie die vorkonfigurierte Cloud-Lösung Business ByDesign sind unter den Teilnehmern an der DSAG-Umfrage fast irrelevant.
Umstieg auf S/4HANA? "Nicht jetzt! (aber bald)"
ERP-Systeme haben eine lange Lebensdauer. Grund: Firmen müssen ihre Geschäftsprozesse bei der Einführung einer neuen ERP-Lösung an diese anpassen, damit das Projekt Sinn macht. Und dies ist aufwändig und teuer. Und meistens ist man genug damit beschäftigt, seine Prozesse für die Digitalisierung fit zu machen und will nicht zusätzlich noch ein ERP-Projekt stemmen.
Entsprechend vorsichtig sind die SAP-Kunden im deutschsprachigen Raum mit Projekten für die neue, topmoderne Business-Software S/4HANA. Wie die zweite Grafik zeigt, hat immer noch fast die Hälfte der befragten DSAG-Mitglieder sich nicht für oder gegen S/4HANA entschieden. Fast 15 Prozent weiss sogar, dass man das neue, massiv vereinfachte Produkt gar nicht will.
In der Schweiz sieht es aber für SAP besser aus. Über zehn Prozent hat S/4HANA bereits "im Einsatz" oder will es dieses Jahr einführen. Und fast ein Drittel (29,2 Prozent) will S/4HANA bis 2020, ein Vierteil ab 2020 einführen.
Ganz anders die Kollegen in Österreich: Fast niemand hat S/4HANA schon im Betrieb und nur zwölf Prozent wollen das neue Flaggschiff von SAP vor 2020 einführen.
Schweizer Firmen investieren mehr in neue Geschäftsmodelle
Wie gehabt, scheinen Schweizer Unternehmen etwas innovationsgetriebener zu sein, als ihre deutschen oder österreichischen Kollegen. Die Frage "Wie wichtig sind in Ihrem Unternehmen Investitionen in neue Geschäftsmodelle im Zusammenhang mit der digitalen Transformation in 2017?" antworteten 45,9 Prozent der Schweizer SAP User mit 6 "sehr wichtig" oder 5 (auf einer Skala von 6 bis 1). Nur 35,7 Prozent aller Befragten im deutschsprachigen Raum gaben den Investitionen in Geschäftsprozesse eine "Wichtigkeitsnote" von 6 oder 5. (hc)

Loading

Mehr zum Thema

image

SAP geht auf Neukundenjagd

Der ERP-Riese will mit einem reinen Cloud-Angebot mittelgrosse Kunden gewinnen. Die Anwendergruppe DSAG hofft, dass SAP darob nicht On-Premises-Lösungen vernachlässigt.

publiziert am 21.3.2023
image

Vor 37 Jahren: Microsoft geht an die Börse

Der damals 30-jährige Firmenchef Bill Gates sammelt mit dem Börsengang 1986 über 60 Millionen Dollar. Zum rasanten Aufstieg des Tech-Konzerns hat auch seine Mutter beigetragen.

publiziert am 17.3.2023
image

SAP-Strategie ist für Spitäler unrealistisch

Es gibt keine Nachfolge für das SAP-Patientenmanagement. Dies stellt viele Krankenhäuser und Kliniken vor eine fatale Situation, kommentiert die DSAG.

publiziert am 16.3.2023
image

SAP und Microsoft schliessen kritische Lücken

Der ERP-Anbieter stellt Updates für 19 Lücken bereit. Eine ermöglicht es, beliebigen Code einzuschleusen. Eine kritische Schwachstelle in Microsoft Outlook wird seit einem Jahr ausgenutzt.

publiziert am 16.3.2023