Zürcher Glasfasergeheimnis

19. Mai 2016 um 15:42
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Der Ausbau des Zürcher Glasfasernetzes ist auf gutem Weg. Ob es auch jemand braucht, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis.

Der Ausbau des Zürcher Glasfasernetzes ist auf gutem Weg. Ob es auch jemand braucht, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis.
Seit 2012 baut das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich ewz mit Swisscom an einem der grössten lokalen Glasfasernetze der Schweiz. 400 Millionen Franken veranschlagt das ewz für den Bau. Dabei werden in jede Leitung vier Fasern eingezogen: Eine für Swisscom, eine für das Elektrizitätswerk und zwei als Reserve oder zur Weitervermietung an Dritte. Der Ausbau kommt gut voran. Doch ob das Angebot auch genutzt wird, verrät der neuste Geschäftsbericht des ewz nicht.
Denn über aktuell acht Partner verkauft das Unternehmen der Stadt Zürich Internetanschlüsse auch an Private. Wie viele diese bisher an Mann und Frau gebracht haben, will das ewz aus Wettbewerbsgründen nicht verraten. "Der Zielmarktanteil von 14 Prozent wird jedoch schon heute in gewissen Gebieten überschritten", schreibt ein ewz-Sprecher an inside-it.ch.
Im Geschäftsbereich Telecom ist der Nettoerlös im vergangenen Geschäftsjahr von 15,8 Millionen Franken auf fast 19 Millionen Franken gestiegen.
Darin enthalten sind allerdings auch Erlöse etwa aus der Kooperation mit Gas&Com. Gemeinsam bieten sie Unternehmen schweizweite Glasfaserlösungen an, die unabhängig vom Projekt mit Swisscom gebaut werden.
Gleichzeitig gestiegen ist auch der Wert des Glasfasernetzes der ewz. Während andere Werke grosse Abschreiber verbuchen - die Basler haben den Wert ihrer Netze sogar auf null gesetzt, wie die 'NZZ am Sonntag' berichtet - führt der voranschreitende Ausbau zu einer insgesamt höheren Bewertung der Infrastruktur im aktuellen Geschäftsbericht.
Ein Abschreiber über 15 Millionen Franken betrifft die alte Glasfaserinfrastruktur des ewz, die nun mit vierfasrigen Leitungen ersetzt wird. "Bevor die Baukooperation mit Swisscom 2012 gestartet hat, baute ewz nach dem 1-Fasermodell. Um die bis dahin gebauten Zellen in die Kooperation einbringen zu können, müssen diese nun auf das Mehrfasermodell nachgerüstet werden", schreibt die ewz-Pressestelle. Weil dabei nur wenig der bisherigen Infrastruktur übernommen werden könne, sei diese gleich komplett abgeschrieben worden. (mik)
Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass das ewz Glasfaseranschlüsse für Private über fünf Partner vertreibt. Tatsächlich sind es acht Partner.

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