

Zürcher KI-Startup will Versicherer digitalisieren
21. Oktober 2021 um 12:44- international
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Ein von Gossmann und Deon Digital gegründetes Joint Venture nimmt den Versicherungsmarkt ins Visier. DGTAL will bald auf 100 Mitarbeitende anwachsen.
Die Zürcher Software-Schmiede Deon Digital und das Hamburger Haftpflichtmanagement-Unternehmen Gossmann & Cie. haben ein Joint Venture zur Digitalisierung in der Versicherungswirtschaft gestartet. Laut einer Mitteilung versteht sich die DGTAL genannte Firma als weiterer Akteure zum Aufbau digitaler Versicherungsfabriken. Das Gemeinschaftsunternehmen ist in Zürich an den Start gegangen.
Das Besondere sei, dass DGTAL den Versicherern verspricht, neue Anwendungen zusammen mit ihren bestehenden Systemen nutzen zu können. Es gehe darum, Kernprozesse wie die Schadenprüfung und das Schadenmanagement zu beschleunigen und zu optimieren, heisst es weiter. Man biete eine SaaS-Plattform mit sofort nutzbaren Lösungen, ohne dass eine Versicherung seine gesamte IT-Landschaft modernisiert haben müsse.
Konkret verwende das Joint Venture einen eigens entwickelten Programmierstandard und basiere auf proprietärer Technologie, Künstlicher Intelligenz, Blockchain und nicht näher erklärten "modernsten" Rechen- und Speichermöglichkeiten, so die Mitteilung weiter. Wie Mitinitiator Arndt Gossmann auf Anfrage ausführt, existiere dafür zurzeit in der Versicherungsbranche noch keine Standard-Technologie.
Die Umsetzung erfolgt mit einer sogenannten Claims Audit Engine. Sie übersetze gescannte Dokumente in maschinenlesbaren Text, so dass alle Informationen so einfach wie eine Google-Suche zu nutzen seien, heisst es. Gerade weil vorhandene Schadensdaten mit dem digitalisierten Inhalt von neuen auch unstrukturierten Schadenakten wie unter anderem Fotos, E-Mails oder Krankenakten kombiniert werden könnten, schaffe man "völlig neue Möglichkeiten für die Verwaltung von Schäden und Portfolios", wird versprochen. Es dauere nur wenige Tage, um ein Portfolio zu digitalisieren und zu analysieren. Derzeit sei die Engine einsatzbereit für die Kraftfahrzeug-Versicherung. Weitere Module sind angekündigt.
Heute könne das Tool 90% des Inhalts gescannter Dokumente entschlüsseln, die Art des Dokuments erkennen und sogar dessen Tonalität verstehen, schreiben die Firmen-Gründer. Gossmann erklärt auf Anfrage, dass es sich bei den als nicht identifizierbar markierten 10% der Dokumente um für den Inhalt nicht relevante Informationen handle wie Logos, Datumstempel und ähnliches.
Von Zürich aus mit grossen Plänen am Start
Gossmann erklärt ausserdem, dass die neue Firma in Zürich domiziliert sein wird. Sie habe etwa 25 Mitarbeitende an Bord, die von den beiden Gründerfirmen kommen. DGTAL soll in ganz Europa tätig sein und will neue Arbeitsplätze für Software-Entwickler und Datenanalysten schaffen. Laut Gossmann will man im kommenden Jahr auf bis zu 100 Mitarbeitende wachsen.
Aktuell weist der 2017 gestartete Software-Entwickler Deon Digital in Kopenhagen und Zürich rund 35 Angestellte aus. Hinzukommen rund 20 beim Haftpflichtmanager Gossmann.
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