Zürcher und Basler EWs pfeifen auf Swisscom-Millionen

9. Dezember 2008 um 16:26
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Swisscom bot insgesamt 178 Millionen Franken, um eine Glasfaser pro Haus nutzen zu können. Basel und Zürich wollen nicht, obwohl sie damit die Hälfte der Baukosten gespart hätten.

Swisscom bot insgesamt 178 Millionen Franken, um eine Glasfaser pro Haus nutzen zu können. Basel und Zürich wollen nicht, obwohl sie damit die Hälfte der Baukosten gespart hätten.
Swisscom-Chef Carsten Schloter sagte heute an einer Medienkonferenz in Zürich (siehe separaten Artikel), dass mit verschiedenen regionalen Elektrizitätswerken (EW) über eine mögliche Kooperation beim Bau von Glasfasernetzen diskutiert werde. Bisher hat sich aber noch kein EW für eine Kooperation mit Swisscom entschieden. Laut Schloter gibt es einige "Problemfelder": Die städtischen Elektrizitätswerke von Basel und Zürich seien nicht auf die Angebote von Swisscom eingetreten.
Swisscom möchte, dass die EWs mehrere Glasfasern bis in die Wohnungen ziehen, damit alternative Anbieter diese für eigene Angebote nutzen können und nicht nur als Wiederverkäufer auftreten müssen. Für die Nutzung einer Glasfaser pro Haus hat Swisscom 58 Millionen Franken in Basel und 120 Millionen Franken in Zürich geboten – ohne Erfolg. Gemäss Schloter hätten die beiden Städte damit 50 Prozent der Baukosten sparen können.
Mit einigen EWs gibt es aber laut Schloter Pilotprojekte. Namen wollte er keine nennen. Nach Abschluss der Pilotprojekte müsse jeweils ein Businessplan erstellt werden und danach müssen die EWs die Mittel beschaffen. Erst zu diesem Zeitpunkt könne man eine Kooperation kommunizieren.
Schloter gab zudem unmissverständlich zu verstehen, dass eine Kooperation mit den EWs ohne eigene Faser ausgeschlossen ist. Als Telekom-Anbieter müsse man Zugang auf den Layer 2 haben, wo die ganze Elektronik vorhanden ist. Nur so könne man kundengerechte Dienste zusammenstellen. Das gelte insbesondere für Geschäftskunden-Angebote. (Maurizio Minetti)

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