

Zürich: Einbruchsprävention mit Polizei-App
16. Februar 2015, 13:16
Eine App unterstützt Stadt- und Kantonspolizei Zürich seit einiger Zeit bei Beratungsgesprächen zur Einbruchsprävention.
Eine App unterstützt Stadt- und Kantonspolizei Zürich seit einiger Zeit bei Beratungsgesprächen zur Einbruchsprävention. Interessierte erhalten statt einer Broschürenflut massgeschneiderte Lösungsvorschläge. Dadurch steigt die Motivation, Türen, Fenster oder Dächer besser zu sichern.
Seit 60 Jahren gibt die Stadtpolizei Zürich Tipps, wie man sich vor Einbrüchen besser schützen kann. Rund 300 Beratungsgespräche werden pro Jahr kostenlos in Stadtzürcher Haushalten durchgeführt, wie es an einer Medienkonferenz am Montag hiess. Am Schluss eines Gesprächs hielten die Interessierten bis vor einiger Zeit meist einen Stapel Broschüren mit allgemeinen Hinweisen in den Händen.
Individueller Sicherheitsplan statt Broschürenflut
Dank einem neu entwickelten Computerprogramm können die Berater vor Ort nun gemeinsam mit den Kunden auf einem Tablet einen massgeschneiderten Sicherheitsplan zusammenstellen. Der Kundenkreis besteht aus Einbruchsopfern, Hausbesitzern sowie Architekten.
Die Beratenden sehen sich zusammen mit der Kundschaft die neuralgischen Stellen im Haushalt an, fotografieren sie und die App erarbeitet einen Plan mit einer massgeschneiderte Lösung. Den Plan erhält der Interessierte per Mail.
Der individuelle Plan motiviert die Ratsuchenden deutlich stärker, Massnahmen zu ergreifen. "Sie wissen genau, was zu tun ist", sagte Rolf Nägeli, Chef Prävention Stadtpolizei Zürich, vor den Medien.
Mittlerweile haben die zwei Berater der Stadtpolizei Zürich rund 150 Gespräche, unterstützt mit dem Tablet, durchgeführt. Gegen zwei Drittel der Ratsuchenden haben den Einbruchsschutz daraufhin verbessert. Bei der früheren Methode betrug die Erfolgsquote rund ein Drittel. Im Einsatz stehen momentan fünf Tablets: je zwei sind bei der Stadtpolizei Zürich und der Kantonspolizei Zürich im Einsatz, eines im Kanton Graubünden.
Grosses Interesse an App
Entwickelt wurde die App während rund dreier Jahre von der Stadtpolizei Zürich in Zusammenarbeit mit dem Institut für Informatik der Universität Zürich (IFI). Für das IFI sei es eine "sehr schöne Aufgabe gewesen, so etwas Alltagstaugliches zu entwickeln", sagte Gerhard Schwabe vom IFI.
Aufgrund des wachsenden Interesses von anderen Polizeikorps - auch aus dem Ausland - wurde das Projekt nun ins Programm "Harmonisierung Polizeiinformatik Schweiz" (HPI) aufgenommen. (sda/lvb)
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