

Zug: Prozess gegen Rapidshare-Chefs beginnt
27. August 2018 um 09:40
Nur ein einziges Schweizer Web-Business hat es je zu weltweiter Bedeutung gebracht: Rapidshare aus Baar im Kanton Zug.
Nur ein einziges Schweizer Web-Business hat es je zu weltweiter Bedeutung gebracht: Rapidshare aus Baar im Kanton Zug.
Nun kommen die Verantwortlichen des einst so erfolgreichen Filehosters vor Gericht. Zumindest deutet alles darauf hin, wenn man die publizierten Terminankündigungen des Zuger Strafgerichts durchliest.
Wegen "gewerbsmässiger Gehilfenschaft zu Widerhandlungen gegen das Urheberrechtsgesetz" stehen ab 12. September nämlich drei nicht namentlich genannte Verantwortliche der "Gesellschaft A" vor Gericht. Dabei dürfte es sich mutmasslich um Rapidshare handeln, schreibt der Tech-Anwalt Martin Steiger.
Die Formulierungen zur Prozessankündigung: "Gemäss Anklageschrift soll die Gesellschaft A einem unbeschränkten Kundenkreis File-Hosting-Dienste zur Verfügung gestellt haben. Kunden hätten diese Dienste genutzt, um in grosser Zahl urheberrechtlich geschützte Werke hochzuladen, und den dazugehörigen Link unrechtmässig in einschlägigen Linksammlungen, Blogs und Foren publiziert."
Es geht um den Zeitraum Oktober 2010 bis Dezember 2012, auch wenn Rapidshare schon 2002 gegründet worden war.
Es sind drei bis vier Verhandlungstage anberaumt. Die Strafanträge wird die Staatsanwaltschaft an der Hauptverhandlung bekanntgeben.
Rapidshare gehörte zeitweise zu den 20 beliebtesten Websites der Welt, hatte laut damaligen Eigenangaben 42 Millionen User täglich, welche Dateien bei den Zugern hoch- und herunterluden. Laut Strafverfolgern und Rechteinhabern wie der deutschen GEMA oder auch Atari handelte es sich grösstenteils um Blockbuster-Filme, Pornos, Musik und andere urheberrechtlich geschützte Dateien. Die Rapidshare-Verantwortlichen hatten dies bestritten. In einem 'Spiegel'-Artikel nannten sie einen niedrigen einstelligen Prozentsatz von urheberrechtlich geschützten Dateien und verwiesen auf ein eigenes "Abuse"-Team, welches solche raschmöglichst lösche.
Das Unternehmen soll 2010 mit rund 60 Mitarbeitern einen monatlichen Umsatz von fünf Millionen Euro erzielt haben. Es stellte Ende März 2015 die Tätigkeit ein, aber ist bis heute im Handelsregister eingetragen. Gegen Ende hin versuchte die Firma, sich als Dropbox-Alternative zu positionieren. (mag)
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