

Zustimmung und Ängste rund um E-Voting
19. September 2016, 12:52
E-Voting erfährt eine über die Alters-, Sprach-und Parteigrenzen hinweg breite Unterstützung, das zeigt die erste, dem Thema gewidmete Bevölkerungsumfrage.
E-Voting erfährt eine über die Alters-, Sprach-und Parteigrenzen hinweg breite Unterstützung, das zeigt die erste, dem Thema gewidmete Bevölkerungsumfrage.
Mehr als zwei Drittel der befragten Stimmberechtigten befürworten eine flächendeckende Einführung. Selbst bei den 70-Jährigen liegt die Zustimmungsrate noch bei der 50-Prozent-Marke.
Wesentlich ist geringer hingegen das Vertrauen in die Sicherheit der elektronischen Stimmabgabe. Die Stimme persönlich oder brieflich abzugeben sei sicherer, so die Meinung. 61 Prozent der Befragten glauben nämlich, die Stimmabgabe über das Internet könne einfacher manipuliert werden als die Briefwahl. Und 57 Prozent befürchten, dass ausländische Geheimdienste mitlesen könnten, wie sie abstimmen.
In der Umfrage wurden die Teilnehmer auch über vertrauensbildende Massnahmen befragt. Von den sieben genannten, möglichen Sicherheitsmassnahmen schwangen obenaus:
Rang 1: Persönlicher Code auf dem Stimmrechtsausweis
Rang 2: Stimmabgabe in einem Testsystem ausprobieren können
Rang 3: Sicherheitsinspektionen durch Security-Experten.
Die Top-3-Massnahmen sind bei den in der Schweiz eingesetzten E-Voting-Systemen bereits implementiert. E-Voting ist in der Schweiz in unterschiedlichem Masse seit zehn Jahren möglich.
Open Source wenig vertrauensbildend?
Den Schlussrang unter allen denkbaren Massnahmen belegte "Quellcode offen legen". Liest man die Umfrageergebnisse, so sprechen diese aber nicht gegen Open Source. Mehr als die Hälfte der Befragten wusste in diesem Punkt nicht, ob dies vertrauensbildend wäre oder nicht. "Mit grösster Wahrscheinlichkeit wussen sie nicht, worum es sich bei einem Quellcode handelt und welche Überprüfungsfunktion dieser Code hat", so die Autoren.
Die Umfrage wurde im Auftrag des Zentrums für Demokratie (ZDA) bei 1523 Personen in den drei Landesteilen durchgeführt. Das ZDA ist eine gemeinsame Hochschuleinrichtung der Universität Zürich und der Fachhochschule Nordwestschweiz.
Die Studie "Haltungen und Motive der Schweizer Bevölkerung zu E-Voting" kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden. (mag)
Loading
Gemeinden wollen mit digitaler Kompetenz Bürgervertrauen schaffen
Der Schweizerische Gemeindeverband wünscht sich mehr Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen. Nur so könnten die Gemeinden smart und digital werden.
EFK-Direktor kritisiert "IT-Beziehung" zwischen Bund und Kantonen
In ihrem Jahresbericht weist die Finanzkontrolle nochmals explizit auf die "unkontrollierte Entwicklung" der E-Gov-Portale hin. Auch andere IT-Projekte hat sie stark kritisiert.
In der Schweiz geht IT-Novum in Allgeier auf
Hierzulande verschwinden die Marke und das Firmenkonstrukt des im letzten Jahr von Allgeier gekauften Open-Source-Spezialisten. IT-Novum Deutschland und Österreich sind nicht betroffen.
Verwaltungsverfahren beim Bund werden vereinfacht
Für digital eröffnete Verfügungen ist neu keine qualifizierte elektronische Signatur mehr notwendig. Eine komplizierte Geschichte, die aber vieles leichter macht.