Zwei deutsche Standorte von Fujitsu Siemens in Gefahr

17. Juli 2006 um 09:32
  • international
image

2400 Angestellte zittern um ihre Stelle. Übernommener SBS-Bereich muss restrukturiert werden.

2400 Angestellte zittern um ihre Stelle. Übernommener SBS-Bereich muss restrukturiert werden.
Fujitsu Siemens Computers (FSC) plant, zwei Produktionsstandorte in Deutschland zu sanieren. Dies sagte FSC-Vorstandschef Bernd Bischoff gegenüber der Tageszeitung 'Die Welt'. Das deutsch-japanische Jointventure müsse Kosten sparen, so Bischoff in der heutigen Ausgabe der Zeitung. Mit der 35-Stunden-Woche könnten die beiden Werke in Augsburg und Sömmerda, wo insgesamt 2400 Angestellte beschäftigt sind, "nicht gehalten werden können". FSC ist der einzige PC-Hersteller, der noch in Deutschland produziert. 7000 der 11'000 Mitarbeitenden von FSC arbeiten in Deutschland.
Gemäss Bischoff ist das Unternehmen bereits seit einiger Zeit mit dem Betriebsrat über eine Reduzierung der Personalkosten im Gespräch. Ein Thema ist die Anhebung der Arbeitszeit von derzeit 35 Stunden auf 40 Stunden. Ein weiteres Problem scheint auch der Bereich "Product Related Services" (PRS) zu sein, der per 1. April 2006 von Siemens Business Services (SBS) übernommen worden ist. Der Bereich passe zwar gut in das Geschäftsmodell von FSC, aber es bestehe für das Geschäftsfeld mit rund einer Milliarde Euro Umsatz und 4000 Mitarbeitenden dennoch Restrukturierungsbedarf, so Bischoff.
Bischoff kündigte konkrete Gespräche mit Arbeitnehmvertretern an. Danach soll klar sein, wie viele Stellen an welchen Standorten tatsächlich abgebaut werden sollen. Konkrete zahlen konnte er noch nicht nennen. Durch diese Restrukturierungen entstünden Kosten, die das laufende Ergebnis belasten werden. Unter dem Strich soll FSC aber mit einem positiven Ergebnis abschliessen. Letztes Jahr erzielte das Jointventure noch ein Rekordergebnis. Das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres verlief hingegen nach den Worten von Bischoff "sehr schlecht". (mim)

Loading

Mehr zum Thema

image

Avaya darf sich refinanzieren

Ein Gericht hat den Refinan­zierungsplan genehmigt. Er soll das Unternehmen wieder auf eine stabile finanzielle Basis bringen.

publiziert am 23.3.2023
image

7 Chatbots im Vergleich

Auf allen Teilen des Globus wird an Künstlicher Intelligenz geforscht. Wir haben uns über den aktuellen Stand bei den Sprachbots schlau gemacht.

publiziert am 22.3.2023
image

Oracle lanciert neue Java-Version

Die grossen Neuerungen bei Java 20 fehlen aber noch.

publiziert am 22.3.2023
image

"Früher machte man einfach die Türe zu und war sicher"

Gil Shwed ist CEO des Security-Unternehmens Check Point. Im Interview erklärt der Veteran, was sich in den letzten 30 Jahren verändert hat und wie es in der Schweiz läuft.

publiziert am 16.3.2023