Richard Zobrist eröffnete das "Red Hat Summit". Foto: inside-it.ch
Die Redner am "Red Hat Summit" wurden nicht müde, die Allgegenwärtigkeit von Open Source in der Schweiz zu betonen. 2025 sollte sogar das "Jahr der Open-Source-Software" werden.
Die Unterstützer von quelloffener Software bekommen je länger, je mehr Zulauf. Wenn es nach Professor Matthias Stürmer von der Berner Fachhochschule geht, könnte 2025 zum Jahr der Open-Source-Software ausgerufen werden – zumindest in der Schweiz.
In einem Gastvortrag am "Red Hat Summit" in Zürich vor rund 1000 Zuhörerinnen und Zuhörern begründete Stürmer seinen Vorschlag damit, dass Open Source eine grosse Rolle in vielen Schweizer IT-Vorhaben spiele . In öffentlichen Ausschreibungen von staatlichen Stellen werde vermehrt das Offenlegen des Quellcodes gefordert, die Swiss Government Cloud enthalte Open-Source-Komponenten und eines der drei Fokusthemen der Strategie "Digitale Schweiz" für das Jahr 2025 laute "Open Source". Es stehe notabene in einer Reihe mit Hypethemen wie Künstliche Intelligenz und Security, doppelte Stürmer nach.
Professor Matthias Stürmer. Foto: inside-it.ch
Aber schon heute sei die Schweiz gut aufgestellt bei Open Source, konstatierte er. In der jährlichen "Open Source Studie" hätten zuletzt 96,6% der einheimischen Unternehmen angegeben, mindestens in einem Bereich eine Software mit offenem Quellcode zu verwenden. Wie gross dabei die Bandbreite an Lösungen sei, könne im "OSS Directory" nachgeschlagen werden. Stürmer kündigte an, das virtuelle Verzeichnis umfassend erweitern zu wollen. Künftig sollten auch weltweit tätige Anbieter von Open-Source-Anwendungen aufgenommen werden.
Skiferien mit Open Source
Vom Summit-Gastgeber Red Hat sind bis anhin sieben Lösungen in dem Verzeichnis enthalten. Für den globalen CTO Chris Wright sicher ein Ansporn, die Präsenz zukünftig zu vergrössern. Wie er in seiner Gastrede sagte, liege für den Hersteller aktuell der Fokus auf Lösungen für und mit Künstlicher Intelligenz. Ein Beispiel sei das Open-Source-Projekt Instructlab, mit dem sich grosse Sprachmodelle (LLMs) optimieren und für individuelle Bedürfnisse anpassen lassen.
Chris Wright, CTO Red Hat. Foto: inside-it.ch
Abseits der Business-Themen zeigte sich Wright auf der Bühne des "Red Hat Summit" beeindruckt von der Schweiz. Die nahen Alpen luden zum Skifahren ein, dank der guten Zugverbindungen seien beliebige Orte komfortabel und schnell erreichbar. Nach Skitagen in Flims und Laax sei ihm auf der Rückreise mit den SBB bewusst geworden, dass die App und die Zugdisplays mithilfe von Lösungen von Red Hat umgesetzt wurden, scherzte er.