Die Neobank Revolut investiert im Kampf um digital-affine Kunden mehr als eine Milliarde Euro in Frankreich. Damit will der Konkurrent der Schweizer Onlinebank Neon oder der Berliner Smartphonebank N26 sein Wachstum insbesondere bei jungen Menschen beschleunigen.
Mit dem Investment über die nächsten drei Jahre entstehe in Paris ein Hauptsitz für Westeuropa, der die EU-Zentrale von Revolut in Litauen als zweiter Hub ergänzen soll, erklärte Revolut. Es handle sich um die grösste ausländische Investition in den französischen Finanzsektor seit einem Jahrzehnt. Dabei entstünden mehr als 200 Jobs.
Hohes Wachstum in Frankreich
Mit dem neuen Westeuropa-Hauptsitz will Revolut den Kontakt zu Aufsichtsbehörden stärken, näher an Kunden rücken und Vertrauen schaffen. Man werde eine französische Banklizenz beantragen, erklärte das Unternehmen. Die Pläne wurden anlässlich einer jährlichen Veranstaltung bekanntgegeben, mit der Frankreich um ausländische Investitionen wirbt.
Die britische Digitalbank mit Zentrale in London hat mehr als 55 Millionen Kunden weltweit, davon über 40 Millionen in Europa. Frankreich sei der am schnellsten wachsende Markt in der EU mit 5 Millionen Kunden, sagte Pierre Décoté, Chief Risk & Compliance Officer bei Revolut, der 'Deutschen Presse-Agentur'.
Ausbau in der Schweiz
Die Digitalbank hat in den vergangenen Jahren auch in das Geschäft hierzulande investiert. So wurde
Julian Biegmann zum General Manager Schweiz berufen. Die Schweizer AG besteht seit vergangenen Jahr. Auch eine Bewilligung der Finanzmarktaufsicht (Finma) hat Revolut inzwischen erhalten.
Letzten Herbst erklärte das Unternehmen, dass es neu auch möglich sei, über das Revolut-Konto Schweizer QR-Rechnungen zu begleichen. Eine Integration des E-Bill-Systems sollte folgen, auch eine Anbindung von Twint werde geprüft.