Die USA haben 32 Websites beschlagnahmt, zwei Personen des staatlichen russischen Medienunternehmens 'RT' angeklagt und Sanktionen gegen Einzelpersonen und Unternehmen verhängt, die mit einer Kampagne zur Verbreitung kremlfreundlicher Propaganda in Verbindung stehen sollen. Dies teilt das US-Justizministerium mit.
"Auf Putins Anweisung haben die russischen Unternehmen SDA, Structura und ANO Dialog Cybersquatting, gefälschte Influencer und gefälschte Profile eingesetzt, um heimlich KI-generierte falsche Narrative in sozialen Medien zu verbreiten", heisst es in der Mitteilung.
All dies soll Teil der Operation "Doppelgänger" sein. Dabei handle es sich um eine von der russischen Regierung unterstützten Kampagne, die seit mindestens 2017 aktiv sei. Sie nutze ein Netzwerk aus "Tausenden" gefälschter Social-Media-Konten, Fake-News-Websites und Deepfakes, um amerikanische Wähler und Wählerinnen zu beeinflussen und prorussische Botschaften zu verbreiten, heisst es von der US-Regierung.
Cybersquatting, um Legitimität vorzutäuschen
Der Name Doppelgänger geht auf die Cybersquatting-Methode zurück. Dabei werden Domains registriert, die legitimen Webseiten ähnlich sehen, beispielsweise "washingtonpost.pm" statt "washingtonpost.com". Um Personen auf diese Domains zu locken, würden unter anderem bezahlte Werbung in sozialen Medien genutzt oder Social-Media-Profile erstellt, die sich als US-Bürger ausgeben. In anderen Fällen hätten die Täter ihre eigenen Medienmarken geschaffen, um Inhalte unter Namen wie "Recent Reliable News" zu bewerben.
Die Abschaltung der Doppelgänger-Domains ist laut der Mitteilung des Justizministeriums Teil einer grösseren, koordinierten Anstrengung mehrerer US-Behörden zur Bekämpfung der "verdeckten Versuche Russlands, Spaltung zu säen und Amerikaner dazu zu bringen, unwissentlich ausländische Propaganda zu konsumieren", so FBI-Direktor Christopher Wray.
USA beschuldigten auch Iran
Zusammengenommen stellen die Massnahmen die bisher bedeutendste öffentliche Reaktion der Biden-Regierung gegen angebliche russische Einflussnahmen auf amerikanische Wähler und Wählerinnen dar,
kommentiert 'CNN'.Nachdem die
USA Iran letzten Monat beschuldigt hatten, die Wahlkampagnen beider Parteien zu manipulieren, erinnern die aktuellen Aktionen daran, "dass US-Beamte auch Russland weiterhin als prominente ausländische Einflussbedrohung für die Wahlen im November betrachten", so 'CNN' mit Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.