Das Leben einer Business-Software ist normalerweise unspektakulär. Sie wird entwickelt, eingeführt, weiterentwickelt, gepflegt und gewartet und hat schliesslich ihr Lebensende erreicht. Dann wird sie entweder mit viel Aufwand noch ein bisschen mehr gepflegt und mehr gewartet. Oder abgeschaltet. Wenn alles gut geht, schafft die Business-Software es in ihrem Leben nicht in die Schlagzeilen.
Bei SAP ist das anders. SAP-Software schafft es quasi zu jedem beliebigen Zeitpunkt ihres Lebens in die Schlagzeilen. Als SAP R/3 Anfang der 1990er entwickelt wurde, gab es inside-it.ch noch nicht. Da gab es aber sicher Schlagzeilen, weil endlich die Mainframes abgeschaltet werden konnten. Bei der Einführung 1993 ebenfalls, aber halt immer noch nicht auf inside-it.ch. Über den Nachfolger
SAP ECC 6.0 berichtete inside-it.ch erstmals 2014.
Aus dem Leben der SAP-Software
Die mittlerweile über 20 Jahre alten ERP-Systeme und ihre Lebensgeschichten waren 2024 für diverse Schlagzeilen gut. Die
Migros Industrie musste 80 Millionen Franken abschreiben, weil der Geschäftsnutzen der Software nicht den Erwartungen entsprach. Der St. Galler Industriekonzern
VAT Group hatte Probleme bei der Inbetriebnahme von SAP, was zu einem "Fehlbetrag" von 20 bis 25 Millionen Franken führte. Das VBS schliesslich musste im Projekt "
ERP Systeme V/ar" feststellen, dass die SAP-Software mittlerweile nicht mehr ohne eine (ausländische) Cloud funktioniert. Bis die
Armee eine Alternative gefunden hat, liegt das Projekt auf Eis, lautete die Schlagzeile.
Die
Stadtwerke Zofingen und der deutsche Detailhändler
Lidl wollen SAP sogar abschalten, war weiter zu lesen. In beiden Unternehmen hat die Business-Software allerdings auch ihr Lebensende erreicht. Anstatt bei SAP zu bleiben, wollen die Stadtwerke und Lidl lieber eine andere Business-Software nutzen.
Neues Leben für Business-Software
Bereits am Ende des Lebens angekommen sah sich die Business-Software von
Diartis. Sie wird von kantonalen Sozialdiensten sowie Behörden des Kindes- und Erwachsenenschutzes eingesetzt. Bei der Sozialhilfe Bern und Zürich soll Diartis durch das Fallführungssystem
Citysoftnet abgelöst werden. Die Schweizerische Post als neuen Besitzer der Business-Software stört das nicht, denn mit der Übernahme hat sie für Diartis eine Nachfolgelösung gefunden.
Womöglich das Ende des Lebens hätte der Online-Videolösung
Beratungshero gedroht. Denn die Migros Aare war auf der Suche nach einem Käufer. Sie fand die Swisscom, die in der SaaS-Lösung eine optimale Ergänzung für das bestehende Geschäftskundenangebot im Bereich Contact Center Management sieht. Auch dies machte Schlagzeilen auf inside-it.ch im Jahr 2024.
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