SAP stellte an seiner diesjährigen Kundenkonferenz Sapphire in Orlando generative KI ins Zentrum. Bereits vergangenes Jahr hatte der ERP-Anbieter seinen
KI-Assistenten Joule vorgestellt und erklärt, diesen in sämtliche Geschäftsprozesse integrieren zu wollen. Als Beispiele von Use Cases nannte CEO Christian Klein KI-generierte Reports in Sucessfactors, die Personalverantwortlichen neue Einblicke bieten sollen, oder Prognosefunktionen in der Sales Cloud.
Mittlerweile biete das Unternehmen 50 KI-Use-Cases, so der CEO an seiner Eröffnungs-Keynote. SAP sei in einer einzigartigen Position, KI-Fähigkeiten direkt in Business-Prozesse und Workflows zu integrieren. Bis zum Jahresende will der ERP-Anbieter die Zahl der Use Cases auf 100 verdoppelt haben.
Der hauseigene Chatbot Joule wurde im vergangenen Herbst in den Sucessfactor-Lösungen eingeführt. Nun ist er auch in S/4Hana-Cloud-Lösungen, in SAP Build und der Integration Suite integriert. Bis zum Jahresende soll Joule auch in SAP Ariba sowie in die Analytics-Cloud-Lösungen hinzugefügt werden, kündigte das Unternehmen an.
Partnerschaften mit AWS und Microsoft
Um seine KI-Strategie voranzutreiben, setzt der ERP-Anbieter auf eine Reihe von Partnerschaften. Dazu gehört eine erweiterte Kooperation mit AWS, wie dessen
neuer CEO, Matt Garman, auf der Bühne in Orlando gleich selbst erklärte. Künftig können SAP-Anwender innerhalb des AI Hubs auf die generativen KI-Modelle von
Amazon Bedrock zugreifen. Neben den AWS-eigenen Modellen Titan erhalten SAP-Kunden so Zugriff zu den LLMs von beispielsweise Anthropic, Cohere, Stability AI oder Meta.
Weiter verkündete SAP-CEO Klein eine Kooperation mit Microsoft: Eine Integration der KI-Assistenten der beiden Unternehmen Joule und Copilot soll Anwendern eine einheitliche Erfahrung bieten – egal welcher der beiden Assistenten verwendet werde. Künftig sollen Unternehmensdaten aus SAP mit Wissen aus Microsoft 365, einschliesslich Teams, Outlook und Word, kombiniert werden können.
Durch eine Zusammenarbeit mit Google Cloud soll es für SAP-Kunden künftig mehr
Transparenz in der Lieferkette geben. Insbesondere während der Covid-Pandemie habe man gesehen, wie fragil die globalen Systeme sind, so SAP-CEO Christian Klein weiter. Eine Integration der Google KI-Lösungen soll es für SAP-Kunden künftig möglich machen, Supply-Chain-Risiken frühzeitig zu erkennen und abzuschwächen.
Interessenbindung: Die Autorin wurde vom Hersteller an die SAP Sapphire nach Orlando eingeladen (Flug, Unterkunft).