Beim deutschen ERP-Anbieter SAP sollen mehr Stellen abgebaut werden als geplant. Statt der
bisher angekündigten 8000 Arbeitsplätze sollen zwischen 9000 und 10'000 Jobs von der Reorganisation betroffen sein, wie das Unternehmen bei der Präsentation seiner Zahlen für das zweite Quartal 2024 mitteilte. SAP will sich damit
verstärkt auf KI fokussieren.
Als Grund für die Ausweitung nannte der Konzern die
Annahmebereitschaft vieler Beschäftigter. Demnach gab es bei SAP zum Quartalsende bereits 3000 Arbeitsplätze weniger als noch drei Monate zuvor. Insgesamt meldete das Unternehmen zum Ende des zweiten Quartals 105'315 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Man erwarte aber, dass die Zahl der Beschäftigten Ende 2024 etwa gleich hoch sein wird, wie Ende 2023, betonte das Unternehmen erneut.
Beim operativen Ergebnis konnte der ERP-Anbieter im zweiten Quartal trotz schwieriger Wirtschaftslage stärker zulegen, als zuvor erwartet wurde. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern wuchs im Jahresvergleich um 33% auf 1,94 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte.
Der Umsatz stieg um 10% auf 8,29 Milliarden Euro an. Vor allem das Cloud-Geschäft mit einem Wachstum von 25% war massgeblich am guten Ergebnis beteiligt. Der Nettogewinn sank im zweiten Quartal um 69% auf 918 Millionen Euro. Das lag aber insbesondere am milliardenschweren Sonderertrag aus dem
Verkauf der ehemaligen US-Tochter Qualtrics im Jahr zuvor.
Wegen der Ausweitung des Stellenabbauprogramms und der damit einhergehenden erhöhten Kostenersparnis erwartet SAP für das operative Ergebnis im nächsten Geschäftsjahr eine leichte Zunahme von 200 Millionen Euro. Die Umsatzaussichten sollen dabei unverändert bleiben.