SBB wollen russische Software bis 2025 ablösen

23. August 2024 um 07:11
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Foto: © SBB CFF FFS

Die Software des russischen Unternehmens Infotrans soll ersetzt werden. Beim Entscheid spielten die Sanktionen gegen Russland eine Rolle.

Die SBB möchten bis Ende 2025 die Positionierungssysteme des russischen Unternehmens Infotrans ersetzen. Dies kostet jedoch 900'000 Franken mehr als angenommen, wie die SBB 'Keystone-SDA' bestätigten. Die Umstellung kostet also knapp drei statt wie ursprünglich vorgesehen zwei Millionen Franken.
Grund dafür sind höhere technische Komplexität in der Software und zeitlicher Mehraufwände, wie ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur präzisierte. Diesem zufolge würden sich die Kosten für ein eigenes System in den nächsten fünf Jahren aber ausgleichen.

SBB wollen vom Lieferanten unabhängig werden

Beim Entscheid zur Ablösung der Software spielten die Russland-Sanktionen, welche die Schweiz mitträgt, zwar eine Rolle, jedoch hätten die SBB bereits losgelöst von den Sanktionen im Frühjahr 2022 Massnahmen ergriffen, um von dem Lieferanten unabhängig zu werden.
Die Positionierungssysteme verorten laut SBB auf dem Streckennetz erfasste Zustandsdaten, die durch unterschiedliche Mess- und Inspektionssysteme mit den Diagnosefahrzeugen erhoben werden. So würden allfällige Zustandsveränderungen an den Schienen gefunden werden, hiess es. Die Daten seien sehr spezifisch und könnten ausschliesslich für den Unterhalt des Schienennetzes genutzt werden, teilten die Bundesbahnen weiter mit. Sie betonten, dass die erfassten Daten auf keinen Server der Firma Infotrans oder eines anderen russischen Unternehmen gespeichert würden.

Eigenentwicklung soll Infotrans ablösen

Für den Dienstleistungsbezug für Support und Unterhalt der Systeme hätten die SBB laut eigenen Angaben eine Ausnahmebewilligung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) erhalten.
Nun soll ein eigenes, genauso funktionales System jenes der Infotrans ersetzten, wie zuvor der 'Blick' berichtet hatte.

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