Schlag gegen illegalen Online-Marktplatz

3. Dezember 2024 um 16:00
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Foto: Wesley Tingey / Unsplash+

Der mutmassliche Administrator von "Crimenetwork", der grössten deutschsprachigen Handelsplattform für gestohlene Daten und illegale Waren, wurde festgenommen.

Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der General­staats­anwaltschaft Frankfurt am Main haben gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt (BKA) den mutmasslichen Administrator der kriminellen Handelsplattform "Crimenetwork" festgenommen. Zudem seien umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden, schreibt das BKA.
Die Plattform galt als grösster deutschsprachiger Online-Marktplatz für illegale Waren und Dienstleistungen. Dem 29-Jährigen wird vorgeworfen, viele Jahre technischer Administrator der Plattform gewesen zu sein. Er wurde nach seiner Festnahme am Montag dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich nun in Untersuchungshaft. Neben Beweismitteln und hochwertigen Fahrzeugen wurde laut der Mitteilung auch Vermögen im Wert von rund einer Million Euro in Kryptowerten sichergestellt.

BKA geht von 100'000 Nutzenden aus

"Crimenetwork" habe als Marktplatz für illegale Waren und Dienstleistungen gedient, insbesondere für gestohlene Daten, Drogen und gefälschte Dokumente, teilten die Ermittler mit. Zuletzt waren auf der Plattform mehr als 100'000 Nutzer und über 100 Verkäufer angemeldet.
Die Kunden der Plattform dürften sich überwiegend im deutschsprachigen Raum aufhalten. Für die Bezahlung der illegalen Waren und Dienstleistungen verwendeten die Nutzer die Kryptowährungen Bitcoin und Monero.
Die mutmasslichen Betreiber – darunter auch der festgenommene Administrator – sollen für die Abwicklung Provisionszahlungen in Höhe von 1 bis 5% des Verkaufswertes erhalten haben. Darüber hinaus sollen die Verkäufer monatliche Gebühren beispielsweise für Werbung und für ihre Verkaufslizenzen an die Betreiber der Plattform gezahlt haben.
Im Rahmen der polizeilichen Massnahmen, die von den internationalen Strafverfolgungsbehörden unterstützt wurden, habe das BKA umfangreiche Nutzer- und Transaktionsdaten sicherstellen können, heisst es in der Mitteilung weiter. Diese könnten als Ermittlungsansätze für die weitere Aufklärung der kriminellen Strukturen hinter der Plattform.

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