Schweizer Fintech Yokoy wird ins Ausland verkauft

28. Januar 2025 um 09:54
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Yokoy-Mitgründer und -CEO Philippe Sahli. Foto: zVg

Der in Spanien beheimatete SaaS-Anbieter Travelperk kauft das Zürcher Startup. Die beiden Unternehmen würden sich mit ihrem Angebot gut ergänzen, sagt Yokoy-CEO Sahli.

Der auf die Abwicklung von Geschäftsreisen spezialisierte SaaS-Anbieter Travelperk übernimmt das Schweizer Unternehmen Yokoy. Yokoy selbst fokussiert auf das Spesenmanagement. Die beiden Bereiche würden immer näher zusammenrücken, sagte Yokoy-Mitgründer und -CEO Philippe Sahli zu inside-it.ch. Mit "nur" einem dieser Bereiche sei es als Standalone-Produkt auf dem Markt schwieriger. "Wir möchten alle Szenarien abdecken können", erklärte er. So will sich die Firma auch gegen Lösungen grosser Anbieter behaupten können, darunter Concur von SAP.
Wie Sahli weiter ausführt, arbeiten die Firmen bereits seit längerem zusammen und bieten gemeinsam Lösungen an. "Uns verbinden gleiche Grundprinzipien", erkläre er, und die Kultur passe gut zusammen. Angesichts der bisherigen Zusammenarbeit, "freuen wir uns darauf, als ein Unternehmen zusammenzuwachsen".

Management und Mitarbeitende bleiben an Bord

Das bisherige Management von Yokoy bleibt an Bord. Sahli und seine Mitgründer seien auch nach wie vor am Unternehmen beteiligt. Genaue Zahlen will er auf Anfrage aber genauso wenig nennen, wie den Übernahmepreis. Es wurde Stillschweigen vereinbart.
Nicht nur das Management, auch die Mitarbeitenden von Yokoy werden übernommen. Grundsätzlich gebe es somit auch für die Kunden keine Veränderungen. Ausser, dass die beiden Unternehmen nun in eine gemeinsame Plattform investieren wollen und damit das Angebot ausbauen, erklärt der Yokoy-CEO weiter.

Travelperk will expandieren

Die Übernahme von Yokoy folgt bei Travelperk auf den Abschluss einer Finanzierungsrunde über 200 Millionen US-Dollar. Mit dem Geld will das SaaS-Unternehmen mit Hauptsitz in Barcelona seine Expansion vorantreiben und verstärkt in KI investieren, geht aus der Mitteilung hervor. Travelperk ist, anders als Yokoy, auch in den USA präsent.
Auch wenn der neue Inhaber aus dem Ausland komme, werde der Standort Schweiz wichtig für Yokoy bleiben, führt Sahli aus. Zürich sei der grösste Standort des Fintechs und "unser Zuhause", wie er es beschreibt.

Yokoy expandierte ins europäische Ausland

Yokoy wurde 2019 gegründet und ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. Aktuell beschäftigt das Fintech rund 250 Mitarbeitende an sechs europäischen Standorten. Neben der Schweiz sind es Deutschland, Irland, die Niederlande, Österreich und das Vereinigte Königreich.
2021 hat Yokoy in einer Finanzierungsrunde gut 26 Millionen und in einer weiteren Runde 2022 nochmals 80 Millionen US-Dollar eingesammelt. Zu den Investoren gehören unter anderem Lane Capital, Sequoia Capital, Balderton Capital sowie SIX Fintech Ventures und Swisscom Ventures.

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