Kleine und mittelgrosse Schweizer Unternehmen haben im vergangenen Jahr so viele andere Firmen übernommen wie seit 9 Jahren nicht mehr. Gleichzeitig wurden auch viele Schweizer KMU verkauft. Fast jedes fünfte Übernahme-Geschäft geschah in der IT-Branche.
Laut Zahlen von Deloitte gab es im vergangenen Jahr bei Schweizer KMU 244 M&A-Transaktionen. Dies sei ein Höchstwert, nachdem es schon im Jahr zuvor einen Rekord gegeben hatte. Dabei wird unterschieden zwischen Schweizer Firmen, die im Ausland zukauften (75), solchen, die von ausländischen Firmen übernommen wurden (98) und Transaktionen in der Schweiz (71), sowohl Ver- als auch Zukäufe.
Tech-Branche im M&A-Fieber
Mehr als ein Viertel der Übernahmeaktivitäten geschah laut der Mitteilung in der Technologie-, Medien- und Telekommunikationsbranche (TMT). Davon wiederum betrafen 48 Transaktionen die IT-Branche.
In der IT wurden gemäss Mitteilung anteilsmässig viel mehr Schweizer KMU von ausländischen Unternehmen gekauft als über alle Sektoren hinweg. Das zeige, dass die Schweizer IT-Branche in den letzten Jahren viele attraktive Unternehmen hervorgebracht hat, schreibt Deloitte.
Zur Begründung geben die Autoren grosse Fortschritte in der Digitalisierung und den Corona-Schub an. Diese Faktoren hätten das Wachstum von IT-Dienstleistern begünstigt und auch zu vielen Neugründungen geführt. Viele dieser Unternehmen bieten laut der Mitteilung Dienstleistungen in den Bereichen Cloud, SaaS und Security an.
Know-how macht KMU attraktiv für Übernahmen
Um das Wachstum in der IT- und Tech-Branche voranzutreiben, seien talentierte IT-Spezialistinnen und -Spezialisten gefragt. Sie zählen zu den wichtigsten Ressourcen. In Zeiten des demografischen Wandels und Fachkräftemangels seien KMU, die über solche Fachkräfte verfügen, äusserst attraktive Übernahmeziele, heisst es vom Berater weiter.
Auch Skalierbarkeit sowie auf wiederkehrende Einnahmen basierende Geschäftsmodelle würden Unternehmen äusserst attraktiv machen, so Deloitte. Die aktive Startup-Community in der Schweiz, die stark von der ETH und der EPFL gespeist werde, habe die Attraktivität von Schweizer IT-Unternehmen ebenfalls gestärkt, so Stephan Brücher, Partner Financial Advisory bei Deloitte Schweiz.