Siemens und Microsoft sind eine Partnerschaft eingegangen, um Industrieunternehmen mit Künstlicher Intelligenz auszustatten. Durch den Einsatz der Technologie sollen Innovationen und Effizienz gefördert werden. Dazu soll die "Product Lifecycle Management"-Software von Siemens um Microsoft Teams und weitere KI-Funktionen von Azure ergänzt werden.
An der Hannover Messe zeigen die beiden Firmen, wie KI die Automatisierung und den Betrieb von Fabriken verbessern kann. "Die Integration von KI in Technologieplattformen wird einen tiefgreifenden Wandel unserer Arbeitsweisen und Betriebsabläufe in Unternehmen bewirken", sagt Scott Guthrie, Executive Vice President, Cloud und KI bei Microsoft.
Neu können etwa Servicetechnikerinnen und -techniker über mobile Geräte Probleme bei der Qualität oder dem Produktdesign als gesprochene Sprache dokumentieren und weiterleiten. Die KI kann die Sprachdaten dann analysieren und daraus automatisch einen zusammenfassenden Bericht erstellen. Dieser wird dann von Fachpersonen aus Design, Entwicklung oder Fertigung ausgewertet.
Die Beobachtungen werden jeweils in der bevorzugten Sprache aufgezeichnet und durch die KI in die offizielle Unternehmenssprache übersetzt. Damit soll die Genehmigung von Arbeitsabläufen vereinfacht, die Zeit für die Beantragung von Designänderungen verkürzt und die Zyklen von Innovationen beschleunigt werden.
Automatische Erkennung von Produktfehlern
Aber nicht nur bei der Meldung von Problemen soll der Computer helfen. Die KI soll auch die Qualitätskontrolle unterstützen. Ein Programm soll Produktabweichungen identifizieren und Anpassungen in Echtzeit vornehmen. In Hannover zeigen die beiden Firmen, wie Bilder und Videos durch maschinelles Lernen analysiert und für die Erstellung, den Einsatz, die Ausführung und die Überwachung von KI-Vision-Modellen in der Fertigung verwendet werden können.
Neben den Neuerungen bei der Qualitätssicherung arbeiten Siemens und Microsoft auch an der Entwicklung von Software- oder Automatisierungslösungen. Die Erstellung von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) soll zum Beispiel industrielle Computer beschleunigen, die wiederum verschiedene Maschinen in den Fabriken steuern.
Auf der Messe zeigen die Unternehmen, wie die Entwicklerteams ihren Zeitaufwand und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern reduzieren können, indem sie SPS-Code durch die Eingabe von gesprochener Sprache generieren. Diese Funktion könnte später auch Wartungsverantwortliche befähigen, Fehler zu identifizieren und Schritt-für-Schritt-Lösungen schneller zu generieren, schreibt Microsoft.
"Leistungsstarke, fortschrittliche Künstliche Intelligenz entwickelt sich zu einer der wichtigsten Technologien für die digitale Transformation", sagt Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries entsprechend.