Solarwinds hat einem Übernahmeangebot durch Turn/River Capital zugestimmt. Die Private-Equity-Firma bezahlt den Aktionären 18,50 US-Dollar pro Aktie, was einem Aufschlag von rund 23% auf den letzten Schlusskurs entspricht. Der Wert der Bartransaktion beläuft sich damit auf 4,4 Milliarden Dollar.
Neben der einstimmigen Zustimmung des Vorstands erhielt die Transaktion auch die schriftliche Zustimmung von den Mehrheitsaktionären Thoma Bravo und Silver Lake, die zusammen 65% der stimmberechtigten Wertpapiere besitzen. Für den Abschluss ist laut Mitteilung keine weitere Zustimmung der Aktionäre erforderlich.
Umwandlung in Privatunternehmen
Der Deal soll im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Danach wird Solarwinds in ein Privatunternehmen umgewandelt und von der Börse genommen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Austin wurde 1999 gegründet. Der Anbieter von Monitoring-, Netzwerk- und IT-Management-Software erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 758 Millionen Dollar.
"Diese erfolgreiche Transaktion ist ein Beweis für die hervorragende Arbeit unserer Mitarbeitenden und ihr Engagement für den Erfolg unserer Kunden. Wir sind zuversichtlich, dass die Expertise von Turn/River uns dabei helfen wird, weiterhin innovativ zu sein und unseren Kunden und Stakeholdern einen noch grösseren Mehrwert zu bieten", so Solarwinds-CEO Sudhakar Ramakrishna in der Mitteilung.
Der massive Supply-Chain-Angriff von 2020
Solarwinds sorgte 2020 durch
einen Supply-Chain-Angriff für Aufsehen. Dieser betraf rund 33'000 Kunden, darunter Tausende Unternehmen und die US-Regierung. Der Angriff zielte auf das Orion-Verwaltungssystem von Solarwinds ab. Vermutlich gelang es APT29 alias Nobelium alias Cozy Bear, einer russischen Hackergruppe mit mutmasslichen Verbindungen zum Geheimdienst, Zugriff auf die Netzwerke des Unternehmens zu erlangen.
In dem nach der Malware "Sunburst" getauften Angriff konnte die Gruppe Hintertüren in die Produkte einschleusen und dadurch in die Systeme von Solarwinds-Kunden eindringen. Im Juli 2024 scheiterte die US-Börsenaufsicht SEC
mit einer Klage gegen das Unternehmen wegen des Hackerangriffs.