"Das alte 'St.Gallerland' war in die Jahre gekommen", sagt PHSG-Geschichtsdozentin Helene Mühlestein. Sie kümmert sich um den fachdidaktischen Aspekt der Neukonzeption des Lehrmittels in St. Gallen. Der Kanton setzt nun unter anderem auf Augmented Reality (AR). Sieben neue Arbeitshefte ersetzen das alte Buch für die Primarschule.
Mit der Technology könne das Lernen über den Heimatkanton "noch interessanter" gestaltet werden, so eine Mitteilung. Man wolle damit die Eindrücke von historischen Orten realitätsnah vermitteln und historische Bilder, Landschaftsbilder sowie Filme zugänglicher machen. Mühlestein erklärt gegenüber dem
'Tagblatt', dass die multimedialen Inhalte über eine App des St. Galler Lehrmittelverbandes abrufbar sind.
"Mit einer Kombination von verschiedenen Medienformaten erreicht man die Kinder besser", erklärt Kornelia Hasselbach vom Lehrmittelverlag St. Gallen das Vorhaben gegenüber dem 'Tagblatt'. Die Texte könnten zum Beispiel auch in einfacherer Sprache gezeigt werden. Ein ausschliesslich digitales Lehrmittel wollte man aber nicht, da das Haptische noch immer wichtig sei.
Auch im Schulhaus Guggenbühl in Winterthur gab es ein ähnliches Projekt. Das "immersive Arbeitsheft" ist gedruckt und kann mit einer Augmented-Reality-Brille erweitert werden. Das Projekt wird von der Forschungsgruppe Knowledge Visualization der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK) konzipiert und geleitet. Schülerinnen und Schüler lesen beispielsweise erst einen Text und können anschliessend die AR-Brille verwenden, um ein Objekt in den Raum zu projizieren. "Für die Schülerinnen und Schüler wird ersichtlich, wie die Digitalisierung in der Archäologie Methoden und Forschungsprozesse verändert und neue Möglichkeiten des Wissensgewinns und der Vermittlung eröffnet", hiess es damals.